Summer Breeze 2011 – Bericht Donnerstag

Eine unbarmherzig vom Himmel prasselnde Sonne prügelte uns bei Zeiten aus den Zelten, wir frühstückten in aller Ruhe und gingen dann erstmal shoppen. Glücklich, das Gesuchte gefunden zu haben, marschierten wir in der Mittagshitze zurück zum Zelt. Unser Programm sollte entspannt erst 16:50 Uhr mit DER WEG EINER FREIHEIT beginnen.

Der Weg einer FreiheitFür uns wars ein Auftakt nach Maß. Die Würzburger Black Metal Hoffnung macht vieles anders, als ihre deutschen und internationalen Kollegen. Typisch ist bei DER WEG EINER FREIHEIT wenig. Ok, den schwedischen Musikakzent hört man schon heraus.  Bisschen was vom deutschen Black Metal hats auch. Aber dann ist doch irgendwie alles anders. Kein Corpsepaint, kein großartig “trve-es” Auftreten. Einfach rauf auf die Bühne, die Fans (lächelnd !) begrüßt und los gings. Und das wirklich bombastisch.  Die Band sollte jeder Genreliebhaber zukünftig genauer im Auge behalten.

VreidDanach gings recht straff weiter im Programm. Unsere mittlerweile alten Bekannten von VREID enterten hernach das Partyzelt (17.45 Uhr-18.20 Uhr) . Für uns neu war Stian „Strom“ Bakketeig, der seit letztem Jahr “Ese” an der Gitarre abgelöst hat. Ganz so charismatisch fand Eddi den “neuen Alten” (schließlich wirkte er schon in der Vorgängerband WINDIR mit) nicht, der Auftritt der Norweger war trotzdem wieder sehens- und hörenswert. Gerade die 2 Stücke vom im Februar erschienenen Album “V” kamen bei uns sehr gut an. Obligatorisch aber immer wieder klasse war der Ausklang in Form des von den Fans geliebten “Pitch Black”.

KvelertakFür uns sollte es (wie auch in den nächsten Tagen) vor allem ein Festival im Zelt werden. VREID gaben nämlich 18.40 Uhr ihren Landsleuten von KVELERTAK die “Zeltschnur” in die Hand. Gut aufgewärmt, konnte die Party nun so richtig beginnen. Der Mix aus Black Metal, Hardcore Punk und Rock’n’Roll begeisterte die herumstehende Meute sofort. Auf und auch vor der Bühne wurden von der ersten Minute an überschüssige Energien in Tanzen, Springen und Moshen umgesetzt – klar, noch war der erste Tag ;)

KampfarWährend es die Comtesse vorzog, unterm Pavillion mit IGNITE (19.35 Uhr-20.25 Uhr) in die kalifornische Sonne abzudriften (passte ja zum Wetter hier in Dinkelsbühl), blieb der Rest im kalten Norwegen und lauschte – wer hätte es gedacht, wieder im Partyzelt – den Klängen von KAMPFAR. 2 Songs vom neuen Album “Mare” gaben die Mannen um Sänger Dolk zum Besten, ein Klassiker in Form von “Troll, Dod og Trolldom” durfte auch nicht fehlen. Am Ende kam mit Sicherheit jeder Fan bei diesem Auftritt der sichtlich gutgelaunten Nordmänner auf ihre Kosten.

Aufgrund des gleißenden Planeten der unbeirrt vom Himmel brannte, entschlossen wir uns der Comtesse unterm schattenspendenden Pavillion Gesellschaft zu leisten. Von dort konnten wir 20.30 Uhr den melodischen Todesmetallern ARCH ENEMY zumindest akkustisch gut folgen. Angela Gossow überrascht jedes mal aufs Neue. Wer es nicht weiß das es ein weibliches Geschöpf ist, dass die Töne ins Mikro rotzt, würde es garantiert nicht heraushören denn die Stimme der seit 2001 zugehörigen Sängerin steht der ihrer maskulinen Mitstreiter in nichts nach.

Aufrund von mehreren Schichten Dreck, Schweiß und Sonnencreme fröhnten wir hernach der Körperreinigung in Form von Duschen. Für mittlerweile 2,50 € darf man die erfrischenden Wasserstrahlen genießen (50 Cent mehr als im Vorjahr wenn wir uns nicht irren). Jetzt erst recht in bester Laune konnten wir unseren Plan nun weiter verfolgen…

Excrementory GrindfuckersWenn das EternalDecay Team eine klassische Blackmetal Band (Marduk sollten zeitgleich um Mitternacht die Painstage heimsuchen) zugunsten von sowas wie Grindcore sausen läßt, kann das seit letztem Wochenende nur einen Grund haben: die EXCREMENTORY GRINDFUCKERS sind “in tha house” … oder eben im Zelt. Wäre jenes in den letzten 2 Jahren vom Besucheransturm noch völlig überfüllt gewesen, nahm das in diesem Jahr erstmals richtig dimensionierte Tent die feierwütigen Fans der Band komplett auf – es war sogar hier und da noch ein bisschen Platz. Dieses Wochenende lernten wir neu hinzu, dass selbst ein Soundcheck keinesfalls nur aus langweiligem “eins, zwei, Test, Test” bestehen muss. Die GRINDFUCKERS machten bereits hier richtig Party mit den Leuten vor der Bühne, sangen und gaben Witze zum Besten. Wäre es nach ihnen gegangen, hätte der Auftritt auch schon 5 Minuten früher beginnen können. Allein dem rigorosen Zeitmanagement des Veranstalters war es zu.. ja.. am Ende wohl zu verdanken, das die Band die übrigen Minuten noch dazu nutzten, mal eben  einige Geschenke in Form von Shirts und ähnlichem in die Menge zu werfen. Das reguläre Programm ab 0.00 Uhr hernach bot im Vergleich zum RiB wenig Überraschungen. Das allerdings störte uns rein garnicht – bot es doch den gleichen Spaßfaktor.

In bester Partylaune ließen wir uns noch eine halbe Stunde von der nahegelegenen Camel Stage (mit Konservenhits von AC/DC, Guns`N`Roses etc.) beschallen. Später ging es zurück zu unserer Behausung um ein paar – natürlich alkoholfreie – Getränke ;) zu uns zu nehmen. Da unser Elan auch nach 3 Uhr nicht abreißen wollte, mußten wir uns doch noch einmal in die V.I.P. Area begeben um bis zum Schluß Dosenmusik zu hören und den Tag Revue passieren zu lassen.

Als die Mucke im Pressebereich verstummte, schlenderten wir kurz ins Partyzelt, um den letzten beiden Songs von POSTMORTEM zu lauschen. Einfach hatten es die Berliner auf den ersten Blick nicht. Das Zelt war um diese Zeit natürlich recht leergefegt, die letzten eiseren Fans der Band ließen sich allerdings noch gut vom sehr agilen Frontmann der Trash/Deather zum Abmatten animieren.

V.I.P. Area

Bemerkung am Rande:
Nach 9 Jahren Camping auf dem Summerbreeze sind wir dekadent geworden, unser Zelt erfüllt dieses Jahr den Zweck eines Lagerraumes und Ankleidezimmers. Unser Auto ist dazu auserkoren als Schlafstätte zu dienen (hatte auch auf dem RiB bestens funktioniert und wurde somit als gut befunden).

Warum dieser Hinweis wichtig ist, und wieso das Summer Breeze  am Freitag  mit einem totalen Desaster begann, erfahrt ihr, wenn wir wieder munter sind…

7 Kommentare

  1. Schön zu lesen das ihr es doch noch geschaft habt einen Livebericht ins Netz zu werfen! Er ist (wie immer) sehr gut geschrieben und jetzt macht ihr es auch noch spannend. Freue mich schon auf den nächsten Tagesbericht und wünsche euch weiterhin viel Spaß dort unten!

    • Moin Moin!

      Munter sind wir schon, ich hab gerade einige Bilder für den Donnerstag fertig gemacht. So der große Servergott von 1&1 es zuläßt, schieß ich die dann noch hoch. Viel zum Ansehen haben wir heut nicht (du kennst das ja… letzter Tag, schwindende Motivation ;)), wir können dann also zum nachmittag schon schön weiter schreiben.

      Bis denne

  2. Hab mich auch auf Euren live-Bericht gefreut. Hach so ein Sommerbeeze(l) wär mal wieder was nach nunmehr 5 Jahren Abstinenz. ^.^

    Grüße,
    die Tyna

    • Aber sicher wär das mal wieder was! Gerade nächstes Jahr… zum 15. Jubiläum. Mit Motörhead, Immortal, Dissection, Manowar und den Beatles ;D

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