Summer Breeze 2016 – Fazit

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Schon ist es wieder vorbei, das Summer Breeze 2016. Wir möchten an dieser Stelle gern noch ein kleines Resüme ziehen.

Zuerst einmal sei gesagt, das wir das Summer Breeze als extrem gut organisiertes Festival empfunden haben. Wir hatten am Mittwoch nachmittag keinerlei Anreisestau. Das es in Dinkelsbühl nicht kontinuierlich mit 50 km/h durch den Ort geht, ist fraglos. Wir kamen aber durchaus gut durch dieses kleine Nadelöhr und erreichten den Zeltplatz nach einer kurzen Kontrolle am Eingang recht schnell. Apropos Kontollen: Die gingen meist auch vom Zeltplatz aufs Festivalgelände ohne lange Wartezeiten vonstatten. Sicherlich sollte man sich für einen der Headliner nicht erst 10 Minuten vor Beginn anstellen – aber das ist wohl jedem klar. Im Übrigen waren auch sämtliche Securities mit denen wir über die Tage zu tun hatten äußerst freundlich und sichtlich entspannt. Das haben wir vor einigen Jahren noch anders erlebt.

Mit dem Konzept des Summer Breeze hatten wir einige Jahr lang so unsere liebe Not. Wir kennen das Open Air seit seinen Zeiten in Abtsgmünd. Die Devise dort hieß noch „3 Tage, 60 Bands, keine Überschneidungen“. Wir hatten uns daran gewöhnt und waren recht irritiert, als diese Vorgabe mit dem Aufkommen der T-Stage nicht mehr aufging. Mehr noch: Mit der Zeit verbrachten wir öfter unsere Zeit im Partytent als vor den Hauptbühnen. Einfach weil da die für uns interessanteren Bands aufspielten. Wir kamen uns ein wenig „abgeschoben“ vor.

Nun sind nach unserem letzten Besuch 3 Jahre vergangen. Man sagt ja immer, dass ein wenig Abstand in so mancher Situation gut tut. Genau so scheint es auch mit unserer Beziehung zum Summer Breeze zu sein. Mit der Camel Stage ist eine vierte wirklich vollwertige Bühne hinzugekommen. Aus 60 Bands wurden 120. Damit müssen doch zwangsläufig auch die Überschneidungen zugenommen haben?

Doch auch hier gilt: Das Summer Breeze ist wahnsinnig gut organisiert. Nachdem wir die für uns relevanten Bands in unserer persönlichen Running Order (deren Erstellung das Festival auf seiner Homepage anbietet) sondiert hatten, gab es genau 2 Überschneidungen: Bei PAIN und HARAKIRI FOR THE SKY ist das ein Konflikt, der einzig vom persönlichen Musikgeschmack der Schreiberlinge abhing und so sicherlich nicht offensichtlich ist. SKÁLMÖLD und KORPIKLAANI war da vom musikalischen Genre wohl schon einleuchtender. Doch auch hier hatten wir kein Problem. Wir hatten die Finnen oft genug (auch auf dem SB) gesehen und konnten so ohne große Not den Isländern während ihres grandiosen Auftritts beiwohnen. Also auch hier: Alles im Lot.

Über Kleinigkeiten wie sanitäre Anlagen und derlei wollen wir uns generell nur kurz auslassen. Für uns ist auch hier alles OK. Die Dixis werden oft genug entleert, das Duschen ist mit 2,50 EUR im Limit. Lange anstehen muss man hier auch nicht – zumindest, wenn einem die so genannten „Headliner“ egal sind und man genau diese Zeiten dafür nutzt.

Hervorzuheben ist das kulinarische Angebot. Wer hier allein auf Dosen-Ravioli zurückgreift, ist selbst schuld. Wir haben äußerst leckeren Flammkuchen gegessen, schlemmten beim Inder vorzüglich und müssen allein dem Asiaten einen kleinen würztechnischen Abzug in der B-Note geben. Die Preise sind sicherlich nicht gerade niedrig, aber mal ehrlich… satt wurden wir ob der guten Portionen immer. Daumen hoch dafür.

Für Metaller immer wichtig: Das Bier! Auf dem Summer Breeze wird Haller Löwenbräu ausgeschenkt. Wir fanden das jetzt nicht sooo lecker, haben aber auch schon schlechteres getrunken. Als Alternative gab es Hauf’s Hefeweizen – und das war wirklich lecker. 3,50 EUR für 0,4l kostete beides. Für uns durchaus noch im Rahmen.

Soweit unser persönliches Fazit. Am Samstag mittag zogen die Veranstalter bei einer kleinen Pressekonferenz ebenfalls Bilanz und gaben einige Einblicke auf die organisatorische Seite. Wir fanden das total interessant und wollen euch das natürlich nicht vorenthalten.

Hier ein paar Fakten:

Zur Zeit beheimatet das Summer Breeze konstant 35000 Dauer-Besucher. Es gibt keine Pläne größer zu werden. Das entspräche weder den Intensionen des Veranstalters noch wäre das topographisch machbar. Das Infield gibt ebenso wie der Campground nicht mehr her.

Bei jedem Breeze gilt es danach ca. 200 Tonnen Müll zu entsorgen, dieses kostet ca. 250.000 EUR. 10% des Kartenpreises werden allein für die Beräumung benötigt. Das Green Camping ist eine super Alternative für Leute, die es gern ruhiger und ordentlicher haben wollen. Wir fanden bei unserem traditionellem Rundgang am Sonntag übrigens, dass die Müllmengen im Vergleich zu 2012 und früher durchaus in erträglichem Maße waren.

Es werden zur Zeit 25 Leute in Vollzeit beschäftigt. 16 Monate Planung gehen ins Land, um ein Summer Breeze auf die Beine zu stellen.

Es gab knapp 30 Diebstähle bis Samstag. Vor allem bei Headlinern. Die Zusammenarbeit mit der Polizei und auch anderen Festivals funktioniert sehr gut. Mit entsprechenden Infos gelingt es oftmals schon im Vorfeld Diebesbanden herauszufiltern.

Verbote müssen immer wieder sein. Vor allem wegen Unbelehrbaren, die Trockeneis in Flaschen gefüllt über den Zeltplatz warfen, gibt es eben jenes Verbot. Wasserpistolen wurden einzig aufgrund der Tatsache verboten, weil irgendwelche Hirnis meinten, Urin darin abzufüllen um damit andere Leute zu bespritzen. Das Erlassen eines Verbotes ist also keinesfalls Schikane – sondern einfach nur Besuchern geschuldet, die vor lauter Dummheit nichts besseres zu tun haben, als den ganz normalen Menschenverstand auszuschalten.

Cashless Pay im Zuge der Registrierkassenpflicht wird auch bald auf dem Summer Breeze Einzug halten (müssen). Einen Einzelbon für jeden Toilettengänger auszudrucken wäre unmöglich. Somit ist zukünftig registrieren und Chip aufladen einfacher. Es mag einige Besucher eine gewisse Überwindung kosten aber es gibt durchaus Vorteile: z. B. kann man bei Verlust oder Diebstahl den Chip einfach über eine App sperren und bekommt das Geld zurück.

Das Sicherheitskonzept ist über die letzten Jahre so ausgereift, dass es keiner speziellen Vorkehrungen in Bezug auf die (zu der Zeit aktuellen) Attentate in Bayern bedurfte. Auch seitens der Polizei oder anderen öffentlichen Behörden bestanden keine Bedenken. Die Veranstalter glauben alles getan zu haben – anscheinend auch erfolgreich. Einen 100%igen Schutz gibt es ohnehin nicht.

Es gibt ein Störenfried-Band: Die so genannte „Gelbe Karte“ nicht nur im übertragenen Sinne. Wer wegen irgendwelcher Dinge entgegen dem Festival-ABC etwas verbockt, bekommt dieses besondere Band angelegt. Wiederholungstäter dürfen nach Hause fahren. Keinerlei Spielräume gibt es allerdings bei rassistischen oder sexistischen Vergehen.

Einen genaueren Ausblick auf das SB 2017 – und damit auf das 20-jährige Jubiläum – gab es leider nicht. Man sprach von einigen Neuerungen, auch auf dem Festivalgelände. Die ersten Bands stehen wohl auch schon fest… genaueres wollte man aber noch nicht verraten.

 

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