Nach einer angenehmen Nacht erwachten wir am frühen Vormittag und lauschten beim Frühstück gegen 11 Uhr der Deutschrockband GOITZSCHE FRONT. Vor 7 Jahren wurde die Band gegründet. Alles fing mit kleinen Auftritten vor Familie und Freunden an, weitete sich später auf Kneipen aus. Damals wurde allerdings nur gecovert. Ein eigenes Album entstand 2012 und fand schnell Anhänger. Kein Wunder denn die Texte sind reell und erfrischend ebenso wie der Sound. Aber ab und an kommt wohl doch noch die Vergangenheit durch, gaben die Sachsen Anhalter doch auch Songs wie „Alles nur geklaut“ zum Besten (Neuestes Album Mo(nu)ment) Auch wenn nur aus der Ferne vernommen – durchaus empfehlenswert.
Zur Mittagsstunde fanden wir uns in der V.I.P. Area ein um der Pressekonferenz mit den Veranstaltern des SB beizuwohen. Dazu allerings an anderer Stelle mehr.
15.30 Uhr zog es uns zu SKÁLMÖLD vor die T-Stage. Die Jungs aus dem eher kalten Reykjavík glänzen mit großer Vielfalt. Björgvin kann nebst Knurren und Bellen auch mit klarem Gesang dienen. Die Songs überzeugen von der ersten Minute an mit ihrem melodischen und gleichzeitig kraftvollen Stil. Leider hatten die Isländer etwas Pech mit der Running Order. Denn relativ zeitnah hatten KORPIKLAANI ihren Auftritt auf der Hauptbühne. So fanden nicht viele den Weg ins Zelt. Schade war es doch ein sehr gelungener Gig.
Wir schafften es noch uns den Rest der Finnen von KORPIKLAANI anzusehen. Wie immer war es Party pur. Die Folk Metaller überzeugten mit hervorragender Stimmung und zogen fast den gesamten Campground vor die Main. Beeindruckend!
19.15 Uhr standen NOCTE OBDUCTA auf der T-Stage. Die Mainzer, deren neues Album “Mogontiacum (Nachdem die Nacht herabgesunken…)” seit Juli erhältlich ist, lieferten einen durchweg gelungenen Auftritt ab. Man startete mit “Glückliche Kinder”, einem vergleichsweise eingängigen, rockigem Song von eben jenem Album. Im Laufe des Sets konnten wir einen Einblick in so ziemlich jede musikalische Schaffensphase der Mannen um Marcel Breuer gewinnen. Spätestens nach den sehr kurzweiligen 45 Minuten sollte klar sein, warum selbst die sonst immer recht penibel kategorisierende Wikipedia die Jungs als “deutsche Metal-Band” beschreibt. NOCTE OBDUCTA ist viel zu sperrig als das sie in nur eine Schublade passen würden. Und das meinen wir absolut positiv.
19.25 Uhr stand die Comtesse natürlich vor der Pain bei PAIN. Die Schweden begeisterten so, das auch der eintretende Regen die Fans nicht vertreiben konnte. Spätestens bei „Shut your mouth“ hatte sich das Nasswerden gelohnt.
Derweil stand Eddi an der Camel Stage auch im Regen: 20.00 Uhr begannen HARAKIRI FOR THE SKY. Die Salzburger sind für ihre Gratwanderung zwischen Post Rock-Melancholie und Black Metal-Raserei mittlerweile bekannt und beliebt. Den durchaus zahlreichen Metalheads vor der Bühne wurde ein grundsolider Auftritt geboten. Eröffnet wurde mit “Calling the Rain” vom just vor einem Monat erschienenen neuen Album, in der Folge bedachte man die beiden Vorgänger mit je einem Song ehe “Funeral Dreams” den Kreis zur Neuerscheinung wieder schloss. Tja, und schon war eine halbe Stunde herum. Zu schnell, wie Eddi fand.
Der mittlerweile beharrlich herniederprasselnde Regen ermunterte uns dazu, nochmals die T-Stage aufzusuchen. 20.30 Uhr sollte ILLDISPOSED die Bühne entern. Ob die wirklich reichlich im Zelt versammelte Metallerschaft wirklich den Dänen lauschen wollte oder sich nur vor dem Regen flüchteten, wissen wir nicht. Auf jeden Fall hatte die Band wohl ein wenig Startschwierigkeiten. Nicht nur ein Intro wurde den Fans vor Beginn des eigentlichen Sets gegönnt – es waren derer zwei. Frontknurrer Bo Summer war unterhaltsam wie immer. Das ist ohnehin so ein Ding mit ILLDISPOSED: Selbst wenn die Musik nicht so ganz konform mit dem persönlichen Geschmack gehen sollte – spätestens der Unterhaltungswert der Band rechtfertigt einen Besuch.
Hernach regnete es beständig weiter. Das Geplätscher nahm sogar weiter zu und hielt bis zur Nacht hinein an, so dass wir uns nicht mehr auf das Gelände trauten. Wie UNTRVE!!! Ja die alternden Knochen nebst Körper lauschten den restlichen Bands von Main und Pain dann doch lieber vom Zelt aus.
Juhu, Bilder! :D
Jawollja! Matze hat sich allerdings die ganze Zeit sehr gut hinter seinen Drums versteckt ;)
Das macht er doch immer. Gut, dass Du ihn gleich zum Anfang erwischt hast, danach hättest auch nur noch Nebel gesehen. :D
Aber auf jeden Fall schicke Bilder, die einen passenden Eindruck vom Festival vermitteln. :)
Hehe… ja, der Schleier der
Nacht… ähm.. des Nebels. Hattet ihr denn zur Autogrammstunde noch bissl Party gemacht? ;)Nee, es war dann ja ziemlich nass. Wir haben noch ein paar Songs Blues Pills ausgehalten und sind dann durchgeweicht zum VIP-Zelt und haben da noch nen Platz ergattert. Bis denn der Rest nach My Dying Bride auchmal eintrudelte waren wir voll durchgefroren. *bibber* Wir haben wohl so gegen halb eins die Flucht ergriffen, da hatten Katatonia gerade angefangen. Was ich von weitem noch so gehört hab war soundtechnisch auch eher schade. War aber auch bei Satyricon leider schon so.
Also das Wetter hat ja echt lange mitgespielt. Wir haben nach Illdisposed – wie unschwer zu erlesen ist – dann man beschlossen zum Zelt zu gehen. Noch das ein oder andere Bierchen reingedreht und den Rest dann echt nur noch aus der Ferne gehört. Zum Glück stand unser Zelt direkt in der soundtechnischen Einflugschneise der Hauptbühnen. War also noch alles fein zu hören. Ich glaub so in der Mitte des Gigs von Katatonia sind wir dann eingeschlafen… war wohl auch besser so ;D
PS: Hatte noch versucht, Dich zu erreichen, ob Du auch zur Autogrammstunde kommst. Aber da war der Empfang mal wieder komplett zusammengebrochen, ich konnte Dir nichtmal eine SMS schicken. Nachdem wir dreimal ums Gelände gelaufen sind, bis wir den richtigen Stand gefunden hatten, war’s dann aber doch noch amüsant. Meine Autogrammkarte mit lauter Black-Metal-Blümchen drauf ist schon an der Wand. :D
Na dann hat sich die Autogrammstunde wenigstens gelohnt ;) Die SMS bekam ich übrigens am Sonntag beim Zeltabbauen. Bissl zu spät *gg*. Eigentlich komisch – Vodafone hatte direkt nen eigenen Sendemast auf den Zeltplatz geschmissen (wie wir Sonntag sahen). Da hätte ich schon erwartet das da bissl was geht rein empfangstechnisch.
Klar hat die sich gelohnt. Zumal nebendran gerade die Autogrammstunde von Parkway Drive war und keiner ging hin. Die standen alle bei Nocte.
Die Geschichte mit dem Mobilnetz ist definitiv ausbaufähig. Ich hab das ganze WE keine Sendemasten gesehen. Immerhin war dann ja doch einer da, aber wenn das der einzige war, wundert mich nix. Bei über 40.000 Leuten dürfen es auch schonmal ein paar mehr sein.
Scheinbar haben da in der Orga so einige gepennt. Auch die Zufahrt zum Parkplatz durch die ganzen schon gut abgefüllten Besucher hindurch war echt kein Spaß.
Keiner wollte zu Parkway Drive? Tja, dann wohl demnächst Nocte als Headliner auf der Mainstage ;).
Was das Mobilfunknetz angeht, ist es wohl eher Netzbetreiber-Sache. Ich hab gelesen das Vodafone dieses Jahr tatsächlich extra für solche Großveranstaltungen (Wacken, Summer Breeze etc.) mobile Basisstationen aufstellt. Nicht zuletzt um ihren ein wenig ramponierten Ruf aufzubessern. Solche Dinger sollen wohl um die neun Tonnen wiegen und sind bis auf 20 Meter ausfahrbar. Wie dem auch sei: Biste nicht bei denen, guckste in die Röhre. Telekom und E-Plus sollten da vielleicht mal nachziehen.
Die Zufahrt zum (VIP-) Camping war bei uns ganz ok. Das du hier einmal mit der Kirche ums Dorf fährst, wussten wir ohnehin. 2012 ging es allerdings noch nicht direkt übers Festivalgelände sondern einen eher holprigen Weg entlang. Da sich bei unserer Anreise noch keine zerfeierten Menschen torkelnd ihren Weg wohin auch immer bahnten, war das für uns recht entspannt.