Heute nun war es endlich soweit. Nach monatelanger Vorfreude hieß es ca. 10.15 Uhr Auto packen und auf Richtung Dinkelsbühl. Nachdem wir leider die letzten 3 Jahre nicht dabei sein konnten, konnten wir es kaum erwarten endlich aufzubrechen.
Die Anreise war nicht unbedingt einfach und verlief eher zäh. Mehrere Baustellen kreuzten unseren Weg dennoch schafften wir es gegen 15.30 Uhr die Camping Area zu entern. Ein passendes Plätzchen ward schnell gefunden. Bei strahlendem Sonnenschein bauten wir Zelt und Pavillon auf um hernach geschafft in unsere Campingstühle zu sinken (nicht ohne ein kühles Blondes natürlich).
Nach einer längeren erholsamen Pause stapften wir zum Gelände. Wir sahen uns kurz den Merchandise und diverse Stände zur Flüssigkeits-und Nahrungsaufnahme an um dann an der Camel Stage zu verweilen.
Dort gaben sich 19.15 Uhr AEVERIUM die Ehre. Die deutsche eher in den Gothic Metal passende Band wurde 2013 gegründet. Die 3 Mannen (Gesang: Marcel „Chubby“ Römer, Gitarre: Michael Karius, Keyboard: Andreas „Anti“ Delvos) komplettierten das Ganze mit Aeva Maurelle als weiblichen Gesangspart und Klaus Radtke am Bass.
Nach ihrer ersten EP „The Harvest“ nahmen Aeverium 2015 ihr erstes Album auf. Einigen ausgewählte Songs durften wir heute beiwohnen. Reichlich Fans hatten sich vor der Bühne versammelt und Chubby war ganz aus dem Häuschen all diese Menschen zu sehen.
Die Mucke an sich fand die Comtesse richtig gut. Der Gesang des männlichen Parts war genau ihrs. Super Stimme – super Stimmung. Man spürte wieviel Spass es der Band macht auf der Bühne zu stehen. Bei wunderschönem Wetter gröhlte, jubelte und klatschte die Menge zu Songs wie „The other Side“, „Break out“ und „What are you waiting for“ wobei hierbei Mitarbeit angesagt war. Die Fans waren aufgefordert beim Refrain mitzuwirken da Amanda Somerville (Avantasia) nicht in Dinkelsbühl dabei sein konnte. Gern half die Meute aus was Chubby zu Sprüchen wie „Scheiße ist das geil“ Handküssen und Liebesbekundungen animierte.
Fazit: Geiler Sound, sympathische Band, toller Gesang der männlichen Seite. Die Vocals von Aeva fand die Comtesse persönlich zeitweise eher störend (sorry). Frauengesang ist halt nicht ihrs. Alles in allem ein sehr gelungener Einstieg für uns zum SB.
Gegen 22 Uhr machten wir uns noch einmal auf den Weg. Im Campside Circus sollte BEMBERS mit seinem Comedyprogramm die Metaller zu Lachen bringen. Eine schon an sich schwierige Aufgabe da der “Trve” Metaller nicht lacht. ;) Leider können wir den Ausgang des Vorhabens nicht beurteilen, da das Zirkuszelt bis zum Bersten gefüllt war. Bis nach draußen standen die Anhänger des Franken und versuchten ein Wort oder einen Blick zu erhaschen. Scheinbar hat das SB Team die Beliebtheit des Nürnburgers unterschätzt denn dieser Platz war bei Weitem nicht ausreichend.
Wir schlenderten also nochmals über den bereits geöffneten Bereich des Festivalgeländes, genehmigten uns ein weiteres Bierchen und machten uns auf zum Zelt. Wir wollten es eher langsam angehen lassen. Es sollten ja noch so einige Bands in den nächsten Tagen besucht werden.
Gegen 1:00 Uhr sinnierte man dann bereits ein wenig bierseelig über den tollen Tag. Gut, die kleineren Staus auf der Strecke nervten irgendwann, dafür stockte es aber auf dem Weg zum Campingplatz nur kurz mal in Dinkelsbühl. Wir konnten bei bestem Wetter unser Zelt aufschlagen, haben gut gegessen, nette Nachbarn und der Sonnenuntergang über den Hauptbühnen sah von unserem Plätzchen nahezu romantisch aus. So konnte es natürlich nicht weitergehen!
Deshalb entschloss sich Eddi zu später Stunde die Camel Stage zu entern um sich pünktlich 1:30 Uhr von FÄULNIS wieder auf Kurs bringen zu lassen. Eine sehr gute Idee, wie sich nach dem gefühlt viel zu kurzem Stelldichein herausstellte. Die Hamburger um Sänger Seuche rotzten ihren Hass auf alles und jeden sehr energiegeladen von der Bühne auf die durchaus noch reichlich vorhandene Meute herunter.
Der “vertonte Weltuntergang”, wie das Summer Breeze den Auftritt von FÄULNIS noch ankündigte, zeigte sich in beeindruckender Form direkt während des Auftritts. Es wurde tatsächlich arschkalt. Selbst die T-Stage, die Eddi nochmals kurz aufsuchte, hatte keinerlei Wärme gespeichert. Und das obwohl sich ABBATH – seinerzeit Frontkreischer von IMMORTAL – gerade daran machte, ganz ohne gewohntes Corpsepaint in völlig anderer Aufmachung die Bühne zu entern:
Die BÖMBERS wollten zumindest den Spirit von Lemmy Kilmister und MOTÖRHEAD über das Festival bringen. Eigentlich sollte das Original ja dieses Jahr das Summer Breeze seine Aufwartung machen. Wenn das durch den Tod der Legende schon nicht möglich war, sorgte Abbath mit seiner einstig zum Spaß gegründeten Coverband wenigstens für ein wenig Lemmy-Feeling. Ein gut gefüllter Platz vor der Bühne bewies, dass man auch laut Abschied nehmen kann.
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