Und wieder war es die liebe Sonne die uns 9:30 Uhr aus dem Schlafsack holte. Heute hatten wir uns ein ziemlich straffes Programm vorgenommen.
Los ging es 12.45 Uhr auf der Camel Stage mit VENUES. Die Posthardcoreband besteht aus Sängerin Nyves, Sänger Robin Baumann und den beiden Gitarristen Constantin und Toni. Ebenfalls dabei sind Bassist Florian und Schlagzeuger Dennis. Kurz zusammengefasst: Eddi fand das es durch den Wechsel zwischen Shouting und Klargesang ganz nett anzuhören war und die Comtesse mag einfach keinen Frauengesang (bis auf wenige Ausnahmen – Infected Rain z.B.)
Wir schauten uns nicht das gesamte Set an sondern standen 12.50 Uhr bei den BACKYARD BABIES an der Mainstage. Die Schweden lieferten trotz der reduzierter Menge an Zuhörern vor der Bühne eine gute Show ab. Publikumslieblinge wie “Brand New Hate” durften genauso wenig fehlen wie neue Stücke, die rockige Partymucke machte gute Laune und wir waren bereit für den Tag.
Nach einer kleinen Bierpause standen wir 14.00 Uhr wieder an der Camel-Stage und schauten bei FOREVER STILL vorbei. Der Platz war ganz gut gefüllt und die Dänen genossen ihren ersten Auftritt auf dem Summer Breeze sichtlich. Als kleines “Schmankerl” bekamen die Fans fast zum Ende des Auftritts mit “Survive” noch einen kleinen Vorgeschmack auf das bald erscheinende zweite Album der Band.
Hernach gönnten wir uns schon unsere erste Pause und schlenderten etwas über die Shoppingmeile. Nach ein paar Einkäufen und Mittagessen nebst „Suppenkoma“ fanden wir uns erst 16.05 Uhr zu SCHANDMAUL wieder ein. Es hatte sich eine ansehnliche Menge an Fans vor der Stage eingefunden obwohl die Folk-Rocker doch eher Kontrastprogramm sind. Eingängige Melodien, zum Mitsingen animierende Refrains und eine super Stimmung im Publikum. Warum wir trotzdem nicht begeistert waren? Weil einfach alles eine Spur zu viel ist. Mit geschlossenen Augen hätte man sich genauso gut auch im ZDF Fernsehgarten wähnen können, so schnulzig wie viele Songs der Münchner in unseren Ohren klingen.
Wir drehten also recht schnell wieder ab und kamen erst zu ALESTORM wieder vor die Mainstage. Hier erwartete uns dann Party vom Feinsten. Bei den Piraten war der Satz “die Schotten dicht machen” noch nie so zweideutig. Ob gemeinsames Rudern zu “Nancy The Tavern Wench” oder Gummiente zu “Drink” crowdsurfen lassen – ALESTORM wissen, wie man eine mordsmäßige Stimmung im Publikum aufkommen läßt.
Wie letztes Jahr versprochen hörten wir uns dieses Jahr 18.35 Uhr EISBRECHER nicht nur vom Zeltplatz aus an. Wir waren live dabei. Das hätte uns früher mal einer sagen sollen. ;) Es bestätigte sich unser Eindruck den wir letztes Jahr aus der Ferne gewannen: Ein fannaher, symphatischer Typ der mit durchaus guten Texten daherkommt. Die Fans waren nach all den Jahren die Alexx schon auf dem SB zugebracht hat textsicher und hoben sogar einen Rollstuhlfahrer über ihre Köpfe hinweg. Wahnsinn! Höhepunkt des Ganzen bildete natürlich der Song „Miststück!“. Bei diesem Hit sangen selbst die Frauen voller Inbrunst mit – auch wenn er die noch kurz vorher fälschlicherweise als “Ladys of the Mera Luna” bezeichnete. Gut, der kleine Verwechsler sei ihm verziehen ;)
Erst 20.10 Uhr ging es für uns weiter. BEHEMOTH legten eine Show in gewohnter Manier hin. Zuerst überraschten sie mit neuen Songs, darauf folgten viele Klassiker. Weihrauch und Feuer durften bei dem Ganzen natürlich nicht fehlen. Kurz gesagt: Auch wenn man diese Band schon ein paar Mal gesehen hat – ist es immer wieder geil. Warum die Truppe um Nergal 20 min zu früh aufhörte wissen wir auch nicht. Timing war aber dieses Jahr beim SB eh immer wieder ein Thema.
Hernach folgten 21.15 Uhr ESKIMO CALLBOY. Über diese Metalcoreband kann man geteilter Meinung sein. Ersichtlich war, das innerhalb kürzester Zeit die Party am Laufen war. Die Konfettibombe zum Start des Sets bildete dabei nur den Anfang. Wir fanden die eingängigen Songs super, die Zeit verging wie im Flug und schon standen wir nach einer kurzen Verschnaufpause 22.15 Uhr bei…
CELESTE. Ja, jede Band hat so ihren Spleen. Bei den Franzosen handelt sich scheinbar um rote Fahrradrückleuchten die sie auf ihrem Kopf platziert haben. ;) Ernsthaft: Die Musik verbunden mit dem Nebel und der besonderen düsteren Atmosphäre war schon beeindruckend. Die Band lieferte ein sehr gelungenes Set ab, dass Hörproben von fast allen Alben bereithielt. Für die Comtesse eher leicht befremdlich und ob der Laserpointer leicht affig… Ja kein Gefühl für Theatralik.
Zur Geisterstunde gaben wir uns EREB ALTOR auf der Camel Stage. Dieses Jahr etwas zu kurz gekommen konnten wir nun endlich einem melodiösem Mix aus Black- und Vikingmetal lauschen. Dabei ist “lauschen” durchaus wörtlich zu nehmen. Der Sound war auf der kleinen Bühne wirklich großartig abgemischt – auch das verdient mal eine anerkennende Würdigung. Das die Schweden ihr Handwerk beherrschen, steht ohnehin außer Frage. Das sahen nicht nur wir sondern auch die zahlreich vor der Bühne erschienenen Fans. Einfach großartig die Schweden… Hörner hoch!
0.45 Uhr rollten die Black Metaller von MARDUK mit ihren Panzern heran. Routiniert lieferten sie ihre Show ab. Der Platz vor der Bühne war noch gut gefüllt und obwohl sie wohl schon zum “altes Eisen” gehören, haben sie es immer noch drauf. Trotzdem zog es uns interessehalber zu den
APOKALYPTISCHEN REITERN welche 1 Uhr die Bühne enterten. Der Mix aus altem und neuen Material (neues Album „Der rote Reiter“) wollte uns nicht überzeugen. Wir konnten schnell feststellen: „Lieber von Marduks Panzern überrollt als auf den Ponys von den Apo`s geritten.“
Da wir eher Nachteulen sind waren wir 1.45 Uhr bei WHEEL keineswegs müde. Im Gegensatz zu vielen anderen denn die Zuschauermenge war sehr übersichtlich. Die Finnen aus Helsinki gründeten sich erst 2015. 2017 brachten sie ihre erste EP heraus. Das Set aus 4 Songs war sehr hörenswert und vor allem der Comtesse ihr Ding. Progressive Metal vom Feinsten.
Nach 2 Uhr füllte sich der Ground vor der T-Stage sichtlich. Bald standen mehr Langhaarige als bei MARDUK vor der Bühne. Scheinbar waren alle sehr gespannt auf HEILUNG. Als aber auch 2.20 Uhr noch nichts passierte wurde langsam diskutiert was teilweise recht witzig war. Vor uns meinte jemand: „Mensch die 5 Minuten müssen doch lange um sein.“ Antwortet sein Kumpel: „Vielleicht ist das schon das erste Stück.“ ;)
15 Minuten später als geplant wurde unsere Welt in eine anderes Zeitalter versetzt. Kostüme die an Eisen- und /oder Wikingerzeit erinnerten wurden begleitet von mystischen Tönen. Die Reaktionen waren sehr verschieden. Einige ließen sich in Trance sinken und schaukelten in sitzender Position hin und her. Andere verließen nach und nach den Platz (um sich zum 1000. mal SLAYER am Zelt anzuhören). Bei uns waren die Meinungen ebenfalls recht unterschiedlich. Eddi empfand das Ganze schon an Kunst grenzend und durchaus mal sehenswert. Die Comtesse kämpfte den gesamten Auftritt gegen ein extremes Fluchtverhalten an, hielt aber bis zum Ende durch.
Als der letzte Ton verklungen war diskutierte manch einer noch über das Erlebte. Zum Beispiel ein ca. 15 jähriger Nu-Metaller. Dieser meinte zu seinem Bro: „Stell dir vor du gehst n Weg lang, da kommt der Typ ganz in weiß mit nem Geweih aufm Schädel. Was machstn da? Du wolltest dich doch nur ein bisschen ausruhen.“ gg
Da nun keine Band mehr folgte gingen wir zum Zelt und erörterten noch etwas den vergangen Tag. 5.45 Uhr fanden wir dann auch nach einigen Bierchen unser Bett und träumten von geheimnisvollen Klängen und grauhaarigen Schamanen.
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