Summer Breeze 2011 – Bericht Samstag

Wie eigentlich üblich durch die Wärme geweckt begaben wir uns ca. 11 Uhr an die „Frühstückstafel“. Eddi und die Comtesse waren wenig motiviert sich auf das Gelände zu bewegen. Was aber nicht an ausschweifender Trinkerei oder Müdigkeit lag, sondern an der Running Order für diesen Tag. Die Bands hatten wir entweder schon mehrfach gesehen oder sie erzeugten bestenfalls Desinteresse. Matze sah die Sache etwas anders und erfreute sich am Gesang von ENGEL, allerdings auch nur vom Campingstuhl aus und bereute es am Ende etwas, nicht dabei gewesen zu sein. Nichts desto trotz schnürten wir kurz vor Fünf die Stiefel um 17.10 Uhr vor der kleinen Bühne aufzuschlagen.

Corvus CoraxCORVUS CORAX wurde auserkoren, uns vor Einbruch der Dunkelheit aufs Gelände zu ziehen. Die Könige der Spielleute sind für uns die Vorreiter der Mittelalterbands. Das die Ostdeutschen seit 2010 ohne Teufel und Martin Ukrasvan unterwegs sind tut der Musik keinen Abbruch. Sie bekommen es doch immer wieder hin jeden ihrer Auftritte wie ein kleines Bühnenwerk erscheinen zu lassen. Die Songs gespielt mit teils eigen erbauten Instrumenten laden zum Tanzen und Klatschen ein und werden durch tolle Lichteffekte und Schlagzeug perfekt ergänzt.

Kurz vor halb Sechs mußten wir den Auftritt der Raben verlassen da wir uns vorgenommen hatten bei der Pressekonferenz des Veranstalters dabei zu sein. Diese fand 17.30 Uhr im Pressezelt statt. Einige intessante Fakten wurden genannt die wir euch natürlich nicht vorenthalten möchten. Hier einge Beispiele:

  1. Die Besucherzahlen haben sich vom letzten Jahr um 3000 Besucher erhöht, also war dieses Breeze aktuell mit 33000 Metallern und ähnlichem bestückt.
  2. 5 km Stromkabel wurden verlegt. Auf Anfrage eines „Reporters“ das ihm das doch noch recht wenig vorkommt, meinte Ralf Nüsser: „Wir nutzen viel W-Lan Strom.“ was für einige Lacher  sorgte.
  3. 400 Toihäuschen wurden aufgestellt (1 auf 100 Besucher WÄRE der allgemein gültige Schnitt) die von 9 Wagen in fast stetigem Turnus entleert und gesäubert wurden.
  4. 180 Spültoiletten wurden bereitgestellt.
  5. 140 Duschen wurden eingerichtet.
  6. 20 km Bauzaun wurden benötigt.
  7. 40 Aggregate mit je 3 MW Leistung waren im Einsatz.
  8. 34 km Wasserleitung wurden verlegt
  9. Insgesamt 2000 Menschen sorgen für das Wohl der Besucher und die Organisation, wobei hier schon die Security und das Personal an den Ständen mit eingerechnet ist.

VeranstalterWeitere Infos nicht statistischer Natur:
Interessant war auch das jedes Breeze 16 Monate im Vorraus geplant wird… hätten wir nicht gedacht das wirklich so früh begonnen werden muss. Aber das zweitgrößte Metalfestival Deutschlands benötigt eben viel Organisation im Vorfeld um mit allen Eventualitäten zu rechnen.

Der Spendenpartner Govinda e.V. wurde gewählt weil es eine kleinere Organisation aus der Nähe ist die dem Veranstalter symphatisch erschienen. Und auch weil es für den Veranstalter besser kontrollierbar ist, ob das Geld auch da ankommt wo es benötigt wird.

Bei der Biermarke Löwenbräu (angebotenes Bier auf dem SB) verhält es sich ähnlich. Man möchte hierbei die kleinere Brauerei aus der Umgebung unterstützen.

FestivalgeländeZurück zum muskalischen Programm. Wie schon erwähnt straften wir den Spielplan an diesem Tag mit Missachtung. Matze wollte sich dennoch 19.15 Uhr eigene Eindrücke verschaffen (Geschmäcker sind halt verschieden – und das ist auch gut so) und ging CALIBAN einen Besuch abstatten. Er fand es Zitat: „verdammt geil“ und merkte positiv an das die Songs für die Zugabe von den Fans ausgesucht werden konnten. Auch wurde bekannt gegeben das im Januar ein neues Album auf den Markt geworfen wird. Ein Fan bekam durch vorherige Verlosung eine waschechte E- Gitarre für Umme. Wir schenkten der deutschen Metalcore-Band vom Zeltplatz aus Gehör und befanden das Cover von Rammsteins „Sonne “ als gut hörbar.

Als nächstes gab er sich 20.20 Uhr TARJA auf der Main Stage (!) . Unser Gruftmatze war besgeistert von dem gesamten Musikpaket. Er fand das Tarja Turunen alles bestens im Griff hatte und ihre Fans gut animieren konnte. Da die finnische Sängerin am 17.08. Geburtstag hatte bekam sie auch ein Ständchen von ihren Anhängern.
Wie bereits oben erwähnt, jeder hat einen anderen Geschmack… und das ist auch gut so… konnten wir (Eddi und Comtesse) von unserem bequemen Stuhl aus nur eines feststellen: Seit langem nicht mehr sowas Schlechtes gehört. Geradezu jauhernd malträtierte TARJA unsere Ohren und wir hofften sie möge bald aufhören oder irgendjemand anders solle dem Treiben ein Ende setzen.

FansWieder am Zelt vereint gabs Abendbrot… ja ja natürlich aus der Dose und wer hätte es gedacht ein leckeres Bierchen… bis 23.30 Uhr. Naja ne etwas längere Pause. Eddi und die Comtesse schauten nochmal im Pressezelt vorbei um den Lappi abzuholen, sonst hätten wir euch ja nicht berichten können und Matze schaute sich den Rest von HATEBREED an. Nach 23 Uhr hatte es scheinbar schon viele Partysüchtige vor die Main getrieben, denn das Crowdsurfen riss kaum ab und die Massen, Matze  Zitat: „Sind abgegangen wie die Viecher.“

0.00 Uhr starteten PRIMORDIAL auf der Pain. Dieses Mal waren wir uns einig. Matze aus Live Hin- und wir aus Fernsicht fanden es nicht weltbewegend, klingen die Pagan Metaller doch auf CD um einiges besser. Die Besucherzahl hielt sich in Grenzen. Ein Plus für die Fannähe, begab sich Alan „Naihmass Nemtheanga“ Averill doch an den Wallbreaker um mit seinen Jüngern zu feiern.

Moonsorrow1.10 Uhr waren auch Eddi und die Comtesse bereit sich ins Partyzelt zu begeben, denn nun sollte MOONSORROW starten. Die Finnen schafften es von der ersten Minute an, uns in ihren Bann zu ziehen. Wenn man die Augen schloss fühlte man alles Wirkliche in weite Ferne gerückt. Es war ein musikalisches Erlebnis, so muss (!) sich Musik anhören. Auch wenn ein Song mal locker über 1o Minuten geht wird er keine Minute langweilig. Die verschiedenen Stile reichen von ruhigen und melodischen Parts über härtere zum bangen einladenen Riffs bis zu Melodien zum Träumen. Klingt komisch…is aber so. Für uns war es der absolut perfekte Abschluss des Summer Breeze 2011. Wir hätten uns auch noch ROTTING CHRIST ansehen wollen, aber aufgrund der Tatsache doch am nächsten Tag beizeiten nach Hause zu wollen, traten wir den Rücktritt an und gingen nach einer Auswertung des Festivals in die Federn.

So und jetzt in alter Tradition (Mikro laut) diiieeee…

Top 666

Matze

  1. Marduk (geiler Kleidungsstil vom Frontmann, befüllter Kunstblutkelch – ging garne klar)
  2. Kampfar (symphatisch bei der Autogrammstunde, gingen auf die Fans ein)
  3. Helrunar (musikalisch einwandfrei, die alten Herren habens noch drauf)
  4. Turisas (top Bühnenshow)
  5. Rev 16:8 (gothiclastiger Stil)
  6. Tarja (spielte auch 2 Songs aus alten Zeiten, geile Athmosphäre)

Comtesse

  1. Moonsorrow (so sollte Musik klingen)
  2. Excrementory Grindfuckers (Party pur)
  3. Enslaved (auch heute noch sehr hörenswert)
  4. Ignite (war ein besserer Ersatz für Blitzkid als Stahlmann)
  5. Imperium Dekadenz (schön melodisch)
  6. Corvus Corax (Herrgott…weils ja 6 Bands sein müssen)

Eddi

  1. Imperium Dekadenz (Melodiebögen ohne Keyboard sind halt meins)
  2. Moonsorrow (Melodie mit Keyboard hat aber auch was)
  3. Enslaved (nach so einem Auftritt freut man sich nochmal so sehr aufs neue Album)
  4. Der Weg einer Freiheit (konnten auch live überzeugen)
  5. Vreid (immer wieder aufs Neue richtig geiler Black’n’Roll)
  6. Excrementory Grindfuckers (Comtesse hat dazu alles gesagt)

Partyzelt

Fazit

  • Spielzeiten von 11:00-04:00 Uhr sind halt hart und nicht unbedingt notwendig. Uns würden weniger Bands reichen.
  • Die Preise für Essen & Getränke auf dem Festivalgelände mögen dem Wacken-Besucher preiswert erscheinen. Wir finden sie etwas teuer.
  • Die Leinwand ist nach wie vor Top. Uns viel jedoch auf, das die neue Crew der Alten nicht so recht das Wasser reichen kann. Irgendwie wirkten die Bilder ziemlich hektisch und manche Schnitte eher suboptimal.
  • Im Vorfeld hat es uns genervt, das die Bands die wir sehen wollten, großteilig im Partyzelt spielten. Da das Zelt dieses Jahr allerdings (endlich) Ausmaße angenommen hatte,  die den Besucherzahlen gerecht wurden, konnten wir mit dieser Situation gut leben. Für Bands  wie Kampfar war die Partystage sogar von Vorteil, weil man so auch am Nachmittag eine stimmungsvolle Lichtatmosphäre erzeugen konnte.
  • Das Festival und vor allem die Mitarbeiter machen einen sehr professionellen Eindruck.
  • Toilettenreinigungsturnus topp, zumindest für unseren Campbereich ganz großes „Daumen hoch!“
  • Ganz großes Lob an die Security und eigentlich das gesamte SB Personal. Allesamt waren sehr  nett,hilfbereit und auch mal zu einem kleinen witzigen Plausch bereit.
  • Die neuen Wasserstellen sind klasse. Erstens ist’s Trinkwasser, zweitens sind die Entnahmestellen nicht mehr neben irgendwelchen Dixis aufgestellt. Wir erinnern uns mit Grausen an wahre Schlammlöcher an denen man beim besten Willen nicht mehr wusste, in WAS man da gerade tritt.

Das Summer Breeze feiert nächstes Jahr sein 15. Jubiläum, wir sind 2012 zum 10. Mal mit dabei. Nach dem diesjährigen Breeze, welches uns wieder sehr viel Spass gemacht hat, müssen wir sagen das wir uns schon auf nächstes Jahr freuen. Klar wünschen wir uns ein gutes Händchen bei der Bandauswahl. Etwas weniger Core, vielleicht wieder ein bisschen Horrorpunk, auf jeden Fall aber viel Black- und Paganmetal.

SUMMERBREEZE 2012 WE WILL BE BACK!

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