
Der Donnerstag begann für unsere Verhältnisse zeitig. Schon zur vollen Mittagsstunde befanden wir uns vor der Main Stage um uns CRYPTA um die Ohren hauen zu lassen. Die reine Frauenpower, bestehend aus Fernanda Lira, Luana Dametto und Sonia Anubis, putzte uns schon in den ersten Sekunden den Schlafsand aus den Augen.
Schnelle Riffs, Growling und ein abwechslungsreiches Set, taten die gleiche Wirkung wie 4 Tassen Kaffee. Wer hier nicht munter gerüttelt wurde, war wahrscheinlich im Koma. Die Beweglichkeit der Frontfrau bildete uns außerdem noch in Anatomie weiter, da wir bisher keine Vorstellung hatten wie biegsam eine Wirbelsäule sein kann. Für uns ein motivierender Start in den Tag.
Nach kurzer Zeit mussten wir die Ladies schon wieder verlassen, um 12.20 Uhr mindestens kurz IGNEA auf der Wera Tool Stage zu beurteilen. Der Melodic Metal klang in unseren Ohren soweit ganz gut, solange die Ukrainerein beim Growling blieb. Insgesamt konnten wir uns recht schnell verabschieden, da doch viele Passagen aus Klargesang bestanden und das einfach nicht Unseres ist.
So ging es 12.55 Uhr weiter. Die ersten Langhaarigen hatten sich schon vor der T-Stage zusammengerottet um den Klängen von MENTAL CRUELTY zu lauschen.
Die Süddeutschen waren zum ersten Mal auf dem SBOA zugegen.
Anno 2016 in Karlsruhe gegründet musste nach einigen Mitgliederwechseln auch Sänger Lucca Schmerler gehen, nachdem Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen ihn erhoben worden. Lukas Nikolai (Sun Eater) sollte fortan am Mikrofon stehen was sich als gute Entscheidung erwies.
Das zuletzt erschienene Album ZWIELICHT mischt melodische und symphonische Klänge mit Blackmetal, Deathcore und Orchestra. An einigen Stellen erahnt man noch Slam-Akzente von Früher. Erfrischend fanden wir es auch mal wieder deutschsprachigem Metal beiwohnen zu dürfen.
Also wenn ihr euch die Jungs mal ansehen wollt, werdet ihr eines wohl nicht erleben. Langeweile.
17.10 fanden wir uns zu BLIND CHANNEL ein. 2013 in Oulu gegründet starteten die Finnen relativ schnell durch. Im selben Jahr wurde schon die Debütsingle „Save me“ veröffentlicht. Danach kam „Antipode“. Schon 2014 waren sie ein Act auf mehreren finnischen Festivals und gewannen den Wacken Metal Battle Finland was zu einem Gig beim Metal-Battle beim WOA führte wo sie den 5. Platz abräumen konnten. 2016 wurde das erste Album auf den Markt geworfen. Es folgten 4 weitere bis heute.
Diese Jungs kann man sich auf alle Fälle geben. Der Nu Metal ist eingängig und echt gut hörbar. Leider wurde eine Pause auf unbestimmte Zeit angekündigt was sehr schade ist.
17.40 Uhr befanden wir uns glücklicherweise vor der Main Stage um JINJER unsere Aufwartung zu machen. Man sollte sich von Tatiana nicht täuschen lassen. Kommt sie doch recht unschuldig, niedlich und weich rüber. Wenn sie einmal loslegt, fragt man sich ob ein Typ ausm Hintergrund eingespielt wird, der ins Mikro rotzt. Diese Stimme ist einfach nur der Hammer und kann im Sekundentakt wechseln.
Eine absolute Empfehlung. Wenn es einen Like-Button geben würde…Liken Metalheads!
Gegen 21 Uhr schauten wir kurz beim Campsite Circus vorbei, wo sich IMPALEMENT die Ehre gaben. Nach ein paar Minuten war uns klar das uns dieses Set zu eintönig ist.
Also weiter zu den Großen. Die Main Stage präsentierte ab 21.15 Uhr ARCHITECTS. Der Hit „Animals“ dürfte ja nun mittlerweile jedem bekannt sein. Für uns wirklich das absolute Highlight: eingängig, melodisch, kraftvoll…einer der besten Songs die uns in letzter Zeit begegnet sind.
Aber auch mit für uns unbekannteren Tracks konnte die Band punkten da einfach auch nur die Stimme von Samuel überzeugt.
Jederzeit wieder.
Unseren Abschluss am Donnerstag musste 1.25 Uhr SIAMESE auf der Tool Stage umsetzen. Wir waren doch sehr überrascht wie viel Metallheads um diese Uhrzeit noch auf Party aus waren.
Vor allem bei dem Lied „This is not a Song“, welcher eigentlich nur den Sinn, hat einen großen Moshpit zu erzeugen, ging der Plan voll auf. Die Langhaarigen verstanden worum es ging und folgten der angedachten Sache.
Auch der Aufforderung zum Growdsurfen bei „B:A:N:A:N:A:S“ wurde ohne Murren nachgekommen. Einfach nur Hammer!
Das abwechslungsreiche, melodiöse „Best of“ Set wurde von einer coolen Lightshow unterstützt und überzeugte uns wieder einmal davon das Metal Core unsere neue Lieblingsrichtung im Metal wird. Wenn die Kopenhagener es nochmal aufs SBOA schaffen sollten, sind wir auf alle Fälle wieder dabei.
Noch in Partystimmung aber unmotiviert noch anderer Mucke zu lauschen, entschieden wir uns dafür zum Zelt zurück zu kehren um dort noch etwas zu sinnieren und dann gegen 4 Uhr an der Matratze zu lauschen.
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