Nach 4,5 Stunden Schlaf wurden wir wieder aus den vorangegangenen Gründen aus den Federn gehauen. Und erneut half uns die Dusche und das Frühstück mit frisch aufgebrühtem Kaffee auf die Beine, um gegen 12 Uhr Richtung Wera Stage zu starten.
Schon auf dem Weg dahin konnten wir fliegende Toilettenpapierrollen beobachten. Diese gaben uns einen starken Hinweis darauf, das gerade GUTALAX auf der Main aufspielten. Dies bestätigte sich später, als uns mehrere Leute mit Toilettenbürsten begegneten.
Wir hatten jedoch anderes vor. Vorab zuhause vorgehört und für gut befunden, wollten wir uns unbedingt CHAOSBAY anhören.
Diese starteten 12.20 Uhr mit ihrem Debütauftritt und glänzten mit eingängigen Songs, Texten die zum Nachdenken anregen und Melodien welche einem nicht mehr aus dem Kopf gehen.
Schon von der ersten Sekunde an, war vor allem die Comtesse von Jans Voice beeindruckt. Wobei nicht nur der Hauptakteur sondern auch die anderen ihre Chance bekamen ihre Stimme zu erheben. Zwischendrin wollte die Band die Menge „aufheizen“ was bei Temperaturen um die 30 Grad und ob der schon vorhandenen Stimmung nicht notwendig war.
Der neue Song „Revolution“ wurde präsentiert und regte zum Grübeln an. War er doch ein Hinweis auf die friedliche Revolution vor fast 34 Jahren. Ob Klimawandel oder Kriegszustände in anderen Ländern, jeder konnte sich dazu seine eigenen Gedanken machen.
Man kann an dieser Stelle nur eins sagen: Diese Neuentdeckung hat sich definitiv gelohnt. Das Album ist bestellt!
Als wir kurz vor 13 Uhr an der Hauptbühne ankamen, waren schon viele kleine Helferlein unterwegs, die fleißig das ganze Toilettenpapier vom Boden klaubten. Dies waren die Überbleibsel von den Fans von GUTALAX. Obwohl der Name an ein Abführmittel erinnert, scheinen doch reichlich Metalheads der Ansicht zu sein, die Band nicht Sch… zu finden sondern richtig abfeiern zu können. Voraussetzung zur Teilnahme ist eine oder mehrere Rollen WC Papier bei sich zu tragen und diese über die Massen zu werfen . Selbst, ich nenn ihn mal „Lord Kacke“, weil er als solcher verkleidet war, erregte genug Aufmerksamkeit um sogar von den Reportern des Summer Breeze interviewt zu werden.
Dieser Text dient eigentlich nur dazu unseren Respekt und der Organisation Tribut zu zollen, wie schnell Menschen vor Ort waren, um das Chaos wieder zu beseitigen. Hut ab! ;-)
Zurück zu unserem Ansinnen. Wir waren wegen BELÀKOR am Start. 2010 tauchten die Australier das erste Mal auf einem Festival in Europa auf und verkündeten deshalb gutgelaunt: „You have a special place in my heart“. Auch das Summer Breeze hat dazu beigetragen, dass die Combo in der alten Welt, bekannt wurde. Dazu kamen andere Festivals, Fans und Plattenfirmen.
Wir hegten schon fast die Befürchtung, das nicht viel los sein würde, da Massen an Langhaarigen das Infield nach GULALAX verließen. Doch wider Erwarten vergrößerte sich die Menge an Zuschauern zusehends. Uns gefiel der Auftritt der Black Metaller insgesamt, aber die Mittagszeit erschien uns weniger sinnvoll. Wir denken, das dies am Abend, doch ein weitaus besseres Bild oder Hörvergnügen abgeben würde.
Es folgte eine kurze Pause. Diese währte wie gesagt nicht lange denn wir entschieden uns 13.45 Uhr SET YOUR SALES auf der Wera anzusehen.
Schon wieder eine Premiere. Die Kölner überzeugten mit eingängigen Metal Core. Melodien und Stimme gefielen uns gut und waren sehr abwechslungsreich. Ein wenig erinnerte es uns an Infected Rain. Den Umstehenden schien es zu gefallen denn gleich mehrere Moshpits eröffneten sich vor der Stage. Jules sprang über die Bühne wie Satans Tochter und growlte und rotzte was das Zeug hielt. Insgesamt ein Auftritt voller Power zu so vergleichsweise früher Stunde. Wir brauchten danach zumindest erstmal eine kleine Pause uns setzten die Segel Richtung Zeltplatz.
15.10 Uhr standen wir schon wieder vor der Wera. Dieses mal um uns STORM SEEKER anzusehen. Nicht unbedingt geplant sondern eher im „Vorbeilaufen“.
Diese Band gibt es seit 2013 und hat es nach mehreren Wechseln der Mitglieder geschafft 4 Alben auf den Markt zu werfen. Die Folk Metaller waren ebenfalls das erste Mal auf dem Summer Breeze und ließen uns direkt ein paar Minuten verharren. Auch weil sich viele Metalheads vor der Bühne versammelt hatten, wurden wir neugierig.
Die Melodien waren gut, Stimmung war da, nur die Voice der Sängerin fanden wir nicht überzeugend. Zusammengefasst evtl. nochmal eine Hörprobe wert.
Als nächstes sollte es nach 16 Uhr VERSENGOLD werden. Doch eine Warnung vor Regen und Gewitter ließ uns zu unserem Zelt zurückkehren um evtl. den Pavillon zu sichern oder die Behausung vor dem Davonfliegen zu schützen. „Leider“ kam nur ein kurzer Schauer und wir verpassten die Bremer.
Im Nachhinein mehr als schade. Wir haben uns den Stream bei Arte angesehen. War das eine Show. Nicht nur das mehr als genug Werbung zum neuen Album „Lautes Gedenken“ welches am 3. November erscheint am Start war. Auch feierte die Band ihr 20 jähriges Jubiläum. Das die Mannen sich dann noch ins Publikum begaben und ein Circe Pit um sie entstand gab uns den Rest. Wir haben es leider verpasst.
Einziger Trost: Ob des günstig stehenden Windes konnten wir die Songs unter anderem „Thekenmädchen“ am Zelt hören. Das nächste Mal sind wir da und wenn es Sch… regnet. Versprochen!
Da wir nun einmal am Zelt waren blieben wir auch da und genehmigten uns ein paar Bier. Gegen viertel Acht machten wir uns wieder auf den Weg zum Infield. Schon wieder zu einer Premiere. Krass wieviel neues Zeuch wir dieses Jahr mitgenommen haben.
19.40 Uhr spielten PADDY AND THE RATS auf. Die Celtic Punk Rock Band hatte einiges an Partystimmung zu bieten. Der Aufruf zum Mitsingen funktionierte leider nur spärlich da die Metalheads scheinbar die Texte der Ungarn nicht kannten. Die Shantys kamen trotzdem gut an und spätestens bei „Drunken Sailor“ fiel einigen der Song wieder ein und konnte begleitet von einigen Crowdsurfern mitgegrölt werden.
21.35 standen wir wen überrascht es vor der Wera Stage. Noch was Verblüffendes… KANONENFIEBER feierte Premiere auf dem Summer Breeze. Das Projekt existiert erst seit 2020 und produziert feinsten Black Metal. Sehr beeindruckend was Noise nebst seinen „geborgten“ Musikern dort abliefert.
Schon bei dem Opener „Die Feuertaufe“ entstand ein genialer visueller Eindruck. Barret, Uniform und Gesichtsmasken unterstützen das Anti-Kriegs- Statement. Das einzige Manko – die Wera war dafür eindeutig zu klein. Der Death Metaller hätte, ob der der überlegten Deko eine größere Bühne gebraucht.
Angelehnt an den ersten Weltkrieg bekommt man bei den Texten Gänsehaut und die Granaten Einschläge nebst Pyro geben ihr Übriges dazu. Krass das hier nur ein einziger Mann verantwortlich ist. Von uns ein Daumen hoch für einen heißer Insider Tipp.
22.25 Uhr wurde uns laut Bandbeschreibung um AMENRA ein visuelles und akustisches Ereignis versprochen. Somit fanden wir uns pünktlich vor der T- Stage ein. Entweder fehlte uns der Gesamteindruck, denn wir verließen die Band alsbald, oder waren wir nicht mehr so aufnahmefähig….Wir empfanden die Empfehlung ob der akustischen Geschichte durchaus hörenswert, was das Visuelle betrifft konnten wir nichts Besonderes entdecken. Normalerweise ist Post Metal durchaus nach Eddies Geschmack. Dieses Mal konnte uns der Gig nicht am Platz halten und wir legten wieder eine kleine Pause ein.
1.25 Uhr warteten GROZA auf. Da die Comtesse schon an der luftgefüllten Matratze horchte machte sich Eddie allein auf den Weg. Im Vorfeld hatten wir uns über die Deutschen informiert und in die Alben rein gehört, welche sehr vielversprechend klangen. Eddie wurde nicht enttäuscht und bleibt an den Melodic Black Metallern dran.
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