Heute ließ uns der gleißende Himmelskörper eine Stunde länger schlafen.
Noch von den Campingstühlen aus hörten wir uns gegen 11 Uhr VERSENGOLD an. Wir fanden leider weder die Texte noch die Melodien besonders gut. Der Inhalt der mittelalterlichen Songs konnte uns nicht überzeugen und die Folkmucke klang ziemlich austauschbar. Andere Bands aus der Sparte schaffen es besser Feierlaune aufkommen zu lassen.
Kurz vor der mittäglichen Stunde machten wir uns auf den Weg zum Gelände.
Kaum vor der Pain angekommen erreichte uns die schreckliche Kunde: Der „Heilige Gral“ wurde entwendet! Wir hatten ja schon die Schergen von Versengold in Verdacht. Aber nein! Wieder einmal hatte es Dr. Skull geschafft das Gefäß in seine gierigen Klauen zu bekommen. Eine gewisse Unruhe machte sich breit. Doch es gab noch Hoffnung: 11:50 Uhr nahte die Rettung in Form der GRAILKNIGHTS! Wie immer wenn der Welt ein Unheil droht waren die edlen Superhelden zur Schlacht angetreten. In gewohnter Kostümierung enterten sie die Stage.Sir Optimus Prime bat den Battlechoir, der sich recht reichhaltig vor der Bühne eingefunden hatte, um Mithilfe. Mit vereinter Muskelkraft, einer kleinen Stärkung welche die Bierstute Zapf Beauty an den Battlechoir übergab, einigen Dehnübungen (das ist bei den GRAILKNIGHTS wörtlich gemeint) und allerlei aufmunternden Schlachtgesängen nahm die Geschichte ihren Lauf. Im großen Finale der Schlacht war es nahezu obligatorisch das der Gral dem fiesen Dr. Skull wieder entrissen werden konnte. Wieder ein mal wurde die dunkle Seite besiegt. Was für eine Party, was für ein rauschendes Fest! Wir zogen gut gelaunt zum Campground zurück! Ein sehr schöner Auftakt!
Noch immer im Rausche der Schlacht lauschten wir 12:40 Uhr unter unserem Pavillon den mittelalterlichen Tönen von FEUERSCHWANZ. Während uns VERSENGOLD knapp 2 Stunden vorher noch nicht so recht vom Hocker hauen konnten, schafften das FEUERSCHWANZ recht annehmbar. Die Texte waren witzig(er), der Sound abwechslungsreicher.
14.15 Uhr fanden wir uns dann vor der T-Stage zu ARKONA ein. Ja die Comtesse kann auch mal was revidieren. Frauengesang ist nicht immer schlecht. Mascha singt mit Leib und Seele, die Instrumente unterstützen die slawischen Texte perfekt. Obwohl man kein Wort versteht fühlt man sich bei der Pagan Metal Band gut aufgehoben. Gerade der erste, ein bisschen weniger folkige Teil weiß Eddi sehr zu gefallen. So oder so: Ein sehr gelungener Auftritt der Moskauer, die selbst um diese frühe Stunde das Zelt schon sehr gut füllten.
18.20 Uhr waren wir sehr gespannt auf ARCH ENEMY da wir sie in neuer Besetzung noch nicht gesehen hatten. Alissa White-Gluz ist seit 2014 nach Angela Gossow die Stimme der „Erzfeinde“. Wir sind der Meinung das sie ihrer Vorgängerin kaum in etwas nach steht. Angela`s Kehlgesang spürte man noch ein wenig tiefer unter dem Brustbein vibrieren, dennoch haben die Nordeuropäer mit der Kanadierin einen guten Griff getan. Alt eingefleischte Fans sollten ihr eine Chance geben.
Weiter ging es für uns 20.30 Uhr mit MOONSORROW auf der T-Stage. Die Finnen schafften es erneut uns zu faszinieren. Die langen Songs lassen die Fans in einem Moment wie in Trance hin und her schwingen und im nächsten Augenblick die Kopfbehaarung herumwirbeln. Mit zwei Stücken gewährte uns die Band einen Einblick in ihr neues Album „Jumalten aika“, die beiden anderen Songs (“Suden Tunti” und “Sankaritarina”) gaben einen kleinen Gesamteindruck über das Schaffen der Finnen. Es ist immer wieder ein musikalisches Event das man erlebt haben muss.
Es folgte eine längere Pause bei der wir uns schon auf das Comedy Programm von EISBRECHER freuten. Oft schon hatten wir in Vorjahren „Den Checker“ vom Zeltlatz aus bei einem gemütlichen Bierchen zugehört. Auch wenn die Musik noch nie unser war war es doch immer wieder witzig die deutschen Rocker aus der Ferne zu erleben.
Dies ist (dieses mal) übriges durchaus positiv gemeint. Wieder war es eine Freude Alexx zu lauschen. Die Ansagen sind allesamt super sympathisch. Er versteht es die Fans anzusprechen, ist einfach normal und hat eine vernünftige Einstellung zum Leben. Sprüche wie z.B.: „Ach du Scheiße, da ist Pikatchu! Pass auf das du nicht gefangen wirst.“ ließen so manchen Lacher zu. Selbst von so weit weg hörte sich das Ganze verdächtig nach einer tollen Party an. Man möchte sagen …Achtung! Jetzt kommts: Wir haben uns geärgert NICHT dabei gewesen zu sein. Himmel, Arsch und Zwirn!
Auf eine musikalische Zeitreise wollten uns SATYRICON um 0:30 Uhr auf der Pain Stage mitnehmen. Ihr seinerzeit bahnbrechendes Album “Nemesis Devina” feiert in diesem Jahr seinen 20.Geburtstag. Das veranlasst die Band zu einer kleinen Jubiläums-Tour, auf der sie auch auf dem Summer Breeze 2016 halt machten. Entsprechend war es wenig verwunderlich, dass im Laufe des Auftritts gleich sieben Songs von besagtem Silberling heruntergedroschen wurden. Aber irgendwie kam uns die Stimmung im Publikum ein wenig verhalten vor. Auch wir waren nicht vollends überzeugt von dem, was uns dargeboten wurde. Die Keyboardparts waren unserer Meinung nach irgendwie zu dominant, der ganze Sound irgendwie eigenartig. Vielleicht lag das aber auch nur an unserem Standort.
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