Am Donnerstag warf uns die liebe Sonne halb zehn aus den Federn. Wie schon von den Jahren vorher gewohnt schien sie am frühen Vormittag so unerbittlich aufs Zeltdach das man sich vorkam wie eine Tomate in einem Gewächshaus.
So hörten wir uns nach einem gemütlichen Frühstück immer noch von der Behausung aus TOXPACK an. Die deutsche Band aus Berlin fand sich 2001 und gehört wohl eher in die Schublade von Streetpunk, Punkrock und Oi! (ähnlich der 1982 gegründeten Band Troopers – ebenfalls Berliner Ware).
Songs wie „Bastarde von morgen“, „Nichts hören,sehen, sagen“ wurden zum 15 – jährigen Jubiläum zum Besten gegeben. Daniel Schulz alias „Schulle“ mitsamt seinen 5 Mitstreitern zog schon einen, für diese gotteslästerliche Zeit, beachtlichen Teil der Massen vor die Main Stage. Davon konnten wir uns dann doch noch vor Ort überzeugen hatten wir es noch vorm Ende der „Eröffner“ auf das Gelände geschafft.
Ein guter Muntermacher am frühen Donnerstag Morgen.
Hernach lockten uns LORD OF THE LOST 11.50 Uhr vor die Pain Stage. Chris „The Lord“ Harms brachte uns gute Laune für den weiteren Tag, wobei es uns ein kleines bißchen zu gothiclastig war. Der Dark Rock kann überzeugen, kaum merkt man das Einflüsse von Rammstein, Nine Inch Nails und sogar von (man höre und staune) Roxette hier verarbeitet wurden.
Schon am Gehen bemerkten wir einen eher ungewohnten Sound auf den metallischen Ohren. Waren das eben die Backstreet Boys? Mitnichten…Der Lord wollte den Langhaarigen zeigen das er „Everybody“ besser hinbekommt als die längst verdrängten Milchbubis. Wir würden sagen: auf jeden Fall.
Weiter ging es 16.15 Uhr einmal munter zu ASENBLUT. Schon das Auftreten von Tetzel allein beeindruckt. Ein Hüne betrat die Bühne. Das Metallerhaar bis zum Ar…äh Allerwertesten. Auch musikalisch konnte uns die Truppe überzeugen wobei sie recht Amon Amarth ähnlich rüberkommt. Die mittlerweile 10 Jahre alte Band zeugt von nordisher Mythologie und lehnt sich teilweise mit ihren Texten sogar an Gabriel Burns an (Offenbarung 23 – wem das was sagt). Mit „Berserker“ präsentierten die Mannen ihr 9. Album was direkt vor der „Kamelstation“ aus dem Bauchladen verkauft wurde – einen Tag vor dem offiziellen Release.
Schicke Stimmung, gute Musik und der Sänger ein Poser vor dem Herrn…
Als Nächstes sollte es 17.15 Uhr Pagan Metal vom Feinsten sein – EQUILIBRIUM. Seit 2001 hauen die Bayern den Fans schon ihre Mucke auf die Lauscher. Die gewohnt meist schnellen aber melodischen Songs animierten die Menge zum Mitsingen, Bangen und Crowdsurfen. Selbst ein Rollstuhl samt Insasse wurde über die Massen getragen. „Robse“ hielt direkt inne hatte er doch Angst das der gute Mann fallen gelassen werden könnte. Aber auch dieser kam unbeschadet im Graben an.
Es ist immer wieder der glatte Wahnsinn was für eine Meute diese Truppe vor die Bühne zieht. Der halbe Zeltplatz war augenscheinlich da. Mit Titeln wie „Blut im Auge“, „Karawane“, und „Born to be Epic“ wußten sie (wie immer) die Anwesenden zu überzeugen und nicht zuletzt auch uns.
Nach diesem durchaus genialen Gig entschieden wir uns zum Zelt zurückzukehren um eine warme Mahlzeit zu uns zu nehmen. Nachdem diese einverleibt war, entschlossen wir uns langsam zu SAILLE aufzubrechen. Diese Entscheidung zog sich zum Glück noch ein paar Minuten hin, so entgingen wir dem ca. 1 stündigen Dauerregen und standen hernach fast trockenen Fusses (wieder) vor der Camel um den vorletzten Klängen der Belgier zu lauschen. Der symphonische Black Metal schwankt zwischen seichten und harten Klängen und bietet dem Hörer genügend Abwechslung.
Unseren Abschluss zum Donnerstag sollten ABBATH krönen. Warum auch immer spielten diese 23.15 Uhr in der T- Stage auf. Der vielleicht schon etwas müde gewordene Geist der Fans wurde mit dem Fackeleinzug der Norweger sogleich erhellt. Wie gewohnt glänzten die Black Metaller mit kosmetischer Kunst vom Feinsten und standen vorher gesehenen Auftritten in Nichts nach. Als alter Fan hört man noch immer die Immortal Vergangenheit heraus und denkt teilweise bei eingen Riffs: „Oh jetzt kommt bestimmt gleich ein alter Hit wie Blashyrkh (Mighty Ravendark)”. Aber nein. Das war ja eine andere Band. ;) „koppklatsch“. Zusammengefasst eine Top Stimmung im Tent zu einer Top Band.
Übrigens…Wenn ich wissen möchte ob meinem Mann eine Band gefällt, schaue ich kurz nach rechts. Wenn Eddi wohlwollend mit dem Kopf zur Mucke nickt, ist alles GUT…:)
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