Lange herbeigesehnt war es am 15. August mal wieder soweit. Jubiläum! Das 10. Summerbreeze sollte es 2012 für uns sein. Anläßlich dessen wollen wir auch den Bericht dieses mal etwas anders gestalten. Viele Jahre sind wir nun schon an Dinkelsbühl vorbeigefahren und haben den kleinen Ort kaum eines Blickes gewürdigt. Das mußte sich unbedingt ändern. Wir haben das beschauliche Städtchen besucht und möchten euch die Geschichte und ein paar tolle Fotos nicht vorenthalten.
Zuerst zum geschichtsträchtigen Teil:
An der Kreuzung der Romantischen Straße und der Deutschen Ferienstraße liegt das malerische Städtchen Dinkelsbühl am Ufer der Wörnitz. Das besondere hier ist die vollständig erhaltene Wehranlage mit verschiedenen Türmchen und den 4 Stadttoren (Rothenbuger Tor, Wörnitz Tor, Nördlinger Tor, Segringer Tor). 300 Weiher, wunderschöne Parkanlagen und altertümliche Häuser geben diesem Ort einen einzigartigen Charakter.
Der wahrscheinliche Ursprung geht bis ins 8. Jh. zurück. Der Sage nach soll die Stadt den Namen von einem frommen Dinkelbauern, welcher eine Kapelle für Wallfahrer stiftete, bekommen haben. Im Jahre 928 wird Dinkelsbühl das erste mal als befestigter Ort benannt. Durch die gute Lage an den Handelswegen konnte sich das Städtchen und die Bevölkerung schnell vergrößern. 1188 bekam es Konrad von Rothenburg, von seinem Vater Friedrich 1. Barbarossa als Heiratsgut geschenkt.
1251 wird die Stadt an den Grafen Ludwig von Öttingen verpfändet. Doch 90 Jahre später kauft sich Dinkelsbühl wieder frei. Schon 1456 belagerte Herzog Ludwig von Landshut die Stadt . Stärke, Nicht aufzugeben und der Wunsch nach Freiheit scheint über Generationen weitervererbt worden zu sein denn erneut löst sie sich selbst mit einer größeren Geldsumme aus.
Im 30 jährigen Krieg stand Dinkelsbühl nahezu vor einem wirtschaftlichen Ruin. Bisher von Plünderung und Zerstötung verschont drohte 1632 der Schwede Klaus Dietrich von Sperreuth die Stadt niederzubrennen, da sich der der katholische Rat tagelang nicht zur Aufgabe entschließen konnte. Lore, die Tochter des Turmwächters hatte gehört das von Sperreuth kürzlich seinen Sohn verloren hatte und witterte eine Chance die Stadt kampflos zu retten. Sie ließ alle Kinder zusammenkommen und gemeinsam fielen sie vor dem Schwedenführer auf die Knie und baten um Gnade welche er auch gewährte. Seither findet jedes Jahr im Juli zum Gedenken an diese Sage ein Volksfest mit spektalulärem Umzug statt.
Zur historischen Altstadt:
Dinkelsbühl fiel in keinem der beiden Weltkriege einem Angfriff zum Opfer. Sie ist bis heute mit ihrer historischen Altstadt vollständig erhalten. Bei unserem Rundgang fiel uns vorallem das harmonische Stadtbild auf. Man könnte sich einbilden die Zeit sei damalas stehengeblieben .
Die Giebel -und Fachwerkhäuser eng aneinandergereiht, dazwischen schmale Gässchen, Kapellen, kleine Cafes, und historische Brunnen. Auf jedes Detail wird geachtet. Selbst bei der Beschriftung der einzelnen Geschäfte. Keines ist mit großen Werbeschildern oder Leuchtreklamen verunstaltet. Jeder Schriftzug muss sich dem Stadtbild anpassen. Ein Laden an dem normalerweise in rieseigen Lettern „…Hörgeräte“ stehen würde ist in Dinkelsbühl mit aufgemalten geschwungenen Buchstaben liebevoll zum „Haus des guten Hörens“ geworden.
Auch in einem der schon erwähnten Cafes haben wir Platz genommen. Ein kühles Getränk und ein Stück Kuchen sollte es an einem 37 Grad heißen Nachmittag werden. Beim Erhalt des Gebäckes dachten wir zuerst an einen „Verhörer“ der asiatisch aussehenden Verkäuferin denn das Stück Kuchen war riesig. Die Preise dafür umso kleiner hatte man noch die des Festivals im Kopf. Doch das nur am Rande.
Erwähnenswert ist unbedingt noch der Besuch des Münster. Er ragt seit dem 12 Jh. inmitten der Stadt ein wenig wuchtig zwischen den einzelnen Häusern heraus. Mehrfach umgebaut erhielt er dann irgendwann im 15 Jh. sein heutiges Aussehen. Von außen schon recht beeindruckend steht das innere des Gebäudes in nichts nach. So viel Liebe zum Detail, wunderschöne Malereien und Handwerkskunst sahen wir selten. Doch ich denke die Bilder sprechen für sich.
Es war für uns ein sehr schöner Nachmittag trotz des gleißenden Planeten am Himmel und wir möchten euch inständig nahelegen : Liebe Festivalbesucher bitte nehmt euch die Zeit euch dieses wunderschöne malerische Städtchen Dinkelsbühl anzusehen. Ihr werdet es nicht bereuen.
Info: den schönen Stadtfüherer erhaltet ihr im Münster oder auch hier.
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