Auch 2008 sollte es wieder ins 440 km entfernte Dinkelsbühl gehen. Zum 6. Mal lockte es uns nun schon, dieses mal wieder ins schöne Bayern zu einer zünftigen Sommerbrise. Schon Tage vorher wurde wieder geplant, eingekauft, getankt und gepackt bis es dann am Mittwoch dreiviertel Eins nach getaner Arbeit losging. Froh 10 Tage Dienst geschafft zu haben und mit riesiger Vorfreude machten wir uns zu Dritt auf den Weg.
Mittwoch, 13.08.08
Bis kurz vor Dinkelsbühl kamen wir gut voran mit kleinen Pausen zum Pinkeln und Beine vertreten. Ab halb Sechs war der Spaß dann erst mal vorbei. Denn wie so Viele waren wir in den Stau geraten. Wir hatten noch Glück denn nach „nur“ 4 Stunden hatten wir es dann endlich geschafft, konnten unsere Bändchen holen und uns zum VIP Campingplatz geleiten lassen. Blöd fand ich an der Stelle das es keine eigene Zufahrt gab so wie letztes Jahr, aber warum sollten wir uns über eine weitere Stunde Stau auf dem Gelände entgehen lassen. Toll hätte ich es auch gefunden wenn die Einweisenden doch auch ein offenes Ohr für Fragen aufgebracht und nicht nur gelangweilt und genervt weitergewunken hätten.
Leider verpassten wir somit auch sämtliche Bands im Partytent. Eigentlich hatten wir vor uns schon am ersten Abend von Lay Down Rotten o.ä. beschallen zu lassen. Wir ließen uns aber die Laune nicht verderben und begannen unsere Behausungen zu errichten und den mitgebrachten Kram zuzuteilen, zu verstauen und zu ordnen.
Nachdem Zelt und Pavillon auch endlich standen sanken wir glücklich und geschafft in unsere Campingstühle, öffneten das erste Fässchen Bier um das beginnende Festival gebührend einzuläuten. Eine leckere Suppe aus der Konserve sorgte für das leibliche Wohl. Nach einigen Mutmaßungen und Geplapper was uns alles erwarten würde ging ich gegen halb 3 ins Bett während meine Mitstreiter sich von den benachbarten Franzosen auf einige Schlückchen einladen ließen und sich noch in gebrochenem Alkohol -Deutsch -Englisch eineinhalb Stunden Konversation hingaben. (cn)
Donnerstag, 14.08.08
13.25 Uhr nach einem stärkenden Frühstück zog uns ALL ENDS aufs Gelände. Das Wetter meinte es gut mit uns und die Sonne prasselte heiß vom Himmel. Mäßig viele Leute hatten sich eingefunden und lauschten den beiden Frontfrauen, was auch selten zu finden ist. Fazit: dafür das ich Frauengesang bei Metal eh schlecht vertragen kann, da diese meist alle gleich und nervig klingen machten sie ihre Sache ganz gut… (cn)Wer immer den Newcomer Contest gewonnen haben mochte – wir haben die Show am Mittwoch aus oben genannten Gründen verpasst und so zog es auch mich zuerst mal zu ALL ENDS auf Festivalgelände. Die Band war durchaus ein würdiger Opener für das SB, selbst wenn das wohl längst nicht so viele Besucher ähnlich sahen. Mein Tanzbein wippte jedenfalls durchaus angetan zur Musik der Göteborger mit. Mit den EMIL BULLS kam dann auch schon die erste Band auf die Mainstage, die für mich musikalisch gesehen jetzt nicht unbedingt aufs Summerbreeze passte – da hilft selbst das (schlechte) Megadeath-Cover „Symphony of Destruction“ wenig… eindeutig nicht mein Fall! (ed)
Danach schlenderten wir hinüber zum Supermarkt um uns mal umzusehen und ein paar Batterien zu erwerben. Eine größere Runde übers Gelände und an den zahlreichen Ständen entlang folgte. Ich stellte fest dass es dieses Jahr übersichtlicher gestaltet war. Man hatte vor den Ständen Platz sich umzusehen und musste sich nicht ständig überall durchquetschen. (cn)
14.40 Uhr zu ABORTED hatten wir uns wieder vor der Pain Stage eingefunden. Diese hatten einige Minuten zeitiger angefangen was aber dieses Jahr Standard zu sein schien, wie sich die nächsten Tage rausstellte. Mit einer Wall of Death zeigten die Massen das sie wach und bereit zum Abfeiern waren. Abgekühlt wurden sie mit einem kalten Wasserstrahl denn die Sonne heizte den Langhaarigen weiter ein. Die Belgier schafften es recht schnell mich zu begeistern und so war die halbe Stunde ruck-zuck um und wir wechselten rüber zur Main um Saltatio Mortis zu begrüßen. (ed)
15.20 Uhr enterten SALTATIO MORTIS die Bühne. In altbekannter Tracht und im mittelalterlichen Stil versuchten sie die Massen in ihren Bann zu ziehen was ihnen meiner Meinung nach am Anfang nur schleppend gelang. Das Publikum machte zwar gut mit aber doch eher auffallend in den ersten Reihen. Ab dem Zweiten Lied wurde es Alea wahrscheinlich zu warm und er entkleidete sich kurzerhand um oben ohne weiterzumachen. Damit schien er auch mehr Elan gewonnen zu haben denn nun animierte er die Menge wie man es doch eigentlich auch erwartet hätte mit „Hey Hey!“ Rufen und ausgelassener Stimmung. Nun schwappte die gute Laune auch auf den Rest über und die Party konnte beginnen. Klatschen und Jubelrufe, Fäuste in die Lüfte strecken war der Lohn für Aleas Aufforderung „ Da geht noch was!!!“ Bei „Wirf den 1. Stein“ konnte man auch noch dem Sänger von Kissing Dynamite der um 17 Uhr im Partytent noch seinen Auftritt haben sollte lauschen. Alles in allem haben sie mir ganz gut gefallen aber eigentlich doch schon zu oft gehört *g*. (cn)Mittelalterrock hat sich für mich ja schon seit einiger Zeit irgendwie totgelaufen. Nachdem SALTATIO MORTIS 2006 einen durchaus gelungenen Auftritt (gitarrenlastiger als seinerzeit auf CD) hingelegt haben, verkamen sie für meine Begriffe seither musikalisch immer mehr zu einem weiteren Subway/In Extremo und wie sie nicht alle heißen Clon. Entsprechend skeptisch sah ich mir dann auch den Auftritt der Band an und zumindest für mich sprang da irgendwie kein Funke Partylaune über. Das dieser Musikstil trotzdem noch genug Leute in ihren Bann zieht, haben die feiernden Massen vor der Bühne bewiesen.
16.10 Uhr gaben sich GRAVEWORM die Ehre. Selbst schon ein paar mal gesehen, da sich diese Band auch in kleineren Clubs herumtreibt, war ich nicht erstaunt darüber dass sie es wieder schafften den halben Zeltplatz anzuziehen. Bei nun bewölktem Himmel nahm das Haare herum schmeißen kein Ende und die Masse brodelte bei einer Hammerstimmung.(cn)Nachdem ich die Mannen von GRAVEWORM das letzte Mal in einem kleinen Club in der heimischen Oberlausitz gesehen hatte (übrigens der erste und letzte Auftritt der geplanten Tour), setzte ich große Stücke auf ihr Gastspiel beim diesjährigen Summerbreeze. Enttäuscht wurde ich auf jeden Fall nicht. Die eingängigen Stücke der Band zogen mich sofort in ihren Bann, das war Partystimmung pur. (ed)
17.20 Uhr löste SOILWORK ab. Ich mochte vor allem die Stimme von Bjørn „Speed“ Stridonne da diese sehr angenehm und melodisch erklang. Auch erntete er eine gute Mitarbeit seiner Fans die ihrem Idol wohl mit Crowd Surfing oft näher zu kommen versuchten. Danach zog es uns erst mal zurück zum Zelt. Etwas ausruhen, was trinken und den Metal Hammer studieren.
Wieder fand man uns 18 Uhr im Partytent zu NEGURA BUNGET. Ich hätte diesem eher fern bleiben sollen denn die Mucke war mir echt zu krass. Tja so ist das mit den Weibern. Ich beschloss mir das Ganze von Draußen anzuhören da es im Tent unerträglich heiß war, die Luft zum Zerschneiden und mir der Bass auf den Brustkorb wummerte das ich dachte meine Knie würden mir jeden Moment den Dienst versagen. Erstaunlicherweise stellte ich fest, das die ich nenne es mal Zwischenfrequenzen schon der Kracher waren – rein musikalisch gesehen…Hammer was man mit Gitarre und Keyboard alles machen kann. (cn)
Mit NEGURA BUNGET trat im Partyzelt einer meiner persönlichen Geheimtipps des SB 08 auf. Ich hatte meinen Mitstreitern schon im Vorfeld den Auftritt dieser Band ans Herz gelegt und so waren wir dann auch alle fein im Partyzelt anwesend. Ich weiß nicht, ob ihr das kennt: In meiner langjährigen Festival- und Konzert-Ära gibt es nur wenige Gigs, die mir für immer unvergessen bleiben. NEGURA BUNGET reihte sich schon von den ersten Tönen an in diese elitäre Reihe ein. Es gibt wenige Bands, wo ich direkt eine Gänsehaut bekomme. Hier war das nach langer Zeit mal wieder der Fall. Zu schön anzuhören sind die abwechslungsreichen Kompositionen der Rumäner, die Präsenz auf der Bühne ist einfach genial! Wer hier nicht dabei war, hat meiner Meinung nach einen der absoluten Hauptacts des Summerbreeze verpasst.Nach diesem Erlebnis brauchte ich eine Pause, die bis zu BEHEMOTH andauerte, welche 19:50 Uhr die Painstage enterten. Die Polen sind durchaus schon Summerbreeze-erprobt und ich war einfach mal froh, das sie dieses Jahr mit ihren blasphemischen Texten mal kein Unwetter heraufbeschworen… so kann man die Band doch gleich viel besser genießen ;)
Im Anschluss enterten PARADISE LOST die Mainstage. Die Urväter des Gothic-Metal sind auch heute noch eine Institution, nicht zuletzt der charismatische Frontsänger Nick Holmes erfand sich in der Schaffenszeit der Band des öfteren komplett neu. Mir sind die letzten Outputs der Band zu glatt, einzig das 2007er Werk „In Requiem“ wusste mich wieder halbwegs zu begeistern. Entsprechend gespannt war ich auf ihren Auftritt beim SB. Am Ende blieb festzuhalten, das das Set durchaus gut und kurzweilig war (wohl weil vor allem ältere Sachen gespielt wurden) , mir aber alles einen Tick zu (und da schließt sich der Kreis) glatt und ohne wirkliche Emotionen heruntergerasselt wurde. (ed)
Schon wieder ging es zum Zeltplatz zurück, denn der Hunger nagte an mir und auch der Durst nach kühlem Bier welches sehnsüchtig im Kofferraum wartete angestochen zu werden. Nach der Sättigung wurde ich wie gewohnt müde und die Motivation sank dermaßen das ich mich erst zu MARDUK wieder aufraffen konnte.
00.10 Uhr standen wir wieder vor der Pain Stage, bereit uns mit guter Mucke bedröhnen zu lassen. Um dort anzukommen hatten wir uns etwas gedulden müssen, da ein kaum abzureißender Strom vom Gelände zurück entgegen drängte. Die HALLOWEEN Fans hatten scheinbar keinen Bock MARDUK zu hören und machten sich vom Acker. Man ahnt es nicht, es waren trotzdessen eine ansehnliche Menge übriggeblieben die erwartungsvoll mit den Füßen scharrten und den Hals zur Probe ein paar Mal im Kreis bewegten. Mit ihrem brachialen Sound waren sie mir wieder etwas zu hart aber sie verstanden es die Menge zu begeistern und ein gutes Set abzuliefern. (cn)
An MARDUK scheiden sich sicher die Geister. Musikalisch für mich ganz weit vorn, befremden mich einige der Texte doch enorm. Zu klischeehaft und aufgesetzt provokant kommen sie für mich daher. Der guten (Endzeit-)Stimmung tat das aber keinen Abbruch… das Set war äußerst gelungen, die Band allem Anschein nach gut drauf (das hab ich in der Vergangenheit leider schon oft anders gesehen) … der erste Abend klang für mich also sehr stimmig aus. (ed)
Wohlich die Beine ausgestreckt mit einigen Bierchen saßen wir noch lange in der kalten Nacht zusammen bis wir 4.15 im Schlafsack verschwanden um ein paar Stunden an der Luftmatratze zu horchen. (Merke! Nächstes Jahr unbedingt an Glühwein denken.) (cn)
Freitag, 15.08.08
10.00 Uhr erhoben wir uns widerwillig aus den „Federn“. Doch was tut man nicht alles. Waren wir doch auch gekommen um uns einige Bands anzusehen. Es regnete und war auch etwas kälter geworden also in lange Sachen geschlüpft, heißen Kaffee gebraut und gefrühstückt. Nachdem die Haare mit Trockenshampoo aufgehübscht waren stampften wir mit einem Schirm bewaffnet los.
Pünktlich 11.30 Uhr zu HEIDEVOLK standen wir vor der Hauptbühne und lauschten den niederländischen Texten und Klängen die sehr gut geeignet waren sich schrittweise an den Tag zu gewöhnen. Die Mannen mussten dies nicht, sie schienen mehr als wach zu sein denn die Methörner wurden schon zu dieser Uhrzeit in die Luft gestreckt und die Menge mit einem „Prost!“ zum Frühschoppen eingeladen. Trotz des anhaltenden Nieselregens waren nicht Wenige erschienen mit Cape oder Müllsack bekleidet. Ein Mancher bekannte an diesem Mittag Farbe mit einer knallgelben oder giftgrünen Jacke. Ja ja auch der evilste Metaller trägt privat wohl schon mal einen quietsch grünen Anorak. *g* (cn)HEIDEVOLK spielten im Nieselregen – tja, das Wetter kann man sich leider nicht aussuchen. Der Platz vor der Bühne war trotz schlechtem Wetter und früher Stunde schon sehr gut gefüllt und die Mannen von HEIDEVOLK verstanden es vortrefflich, die Meute schon am Vormittag in die richtige Stimmung zu bringen. Für mich auch eins der Highlights des Festivals. (ed)
MIDNATTSOL um 12.05 Uhr interessierte mich zu wenig um dort länger zu verweilen. Schon zuvor auf dem Breeze gesehen wusste ich das mir der Gesang nur wieder in den Ohren schmerzen würde und verzichtete kurzerhand darauf. Stattdessen entschloss ich mich zu einer weiteren Einkaufsrunde um neue Springer zu besorgen. Meine hatten nämlich beschlossen sich in Wohlgefallen aufzulösen bzw. in 2 Teile, sodass ich auch bei Regen mit feschen Turnschuhen unterwegs war. Auf dem Weg dorthin kam ich doch nicht ohne ein Ohrenaua davon, da einem mehrere Male die Rückkopplung in den Ohren fietschte das es eine wahre Freude war.Danach ging’s zum Zelt von dort hörte man bei einer konservigen Stärkung SCHELMISH und MAD SIN zu, was bei Ersteren noch ganz angenehm war. Als MEGAHERZ 9 min früher aufhörte dankten wir Gott dafür denn das war selbst aus der Entfernung kaum zu ertragen. Der billige Rammsteinverschnitt, der scheinbar keine neuen Ideen für die Melodien seiner „Lieder“ zu haben scheint, nervte dermaßen mit ewig gleichklingender Scheiße das einem der Brechreiz kam …Ob nun Heuchler oder Miststück , Arschloch oder was weiß ich, alles der selbe Brei …ich glaub das war mit das Schlechteste was ich je in meinem ganzen Leben gehört habe…wäre er mal bei seiner Autochecksendung im Fernsehen geblieben. (cn)
SHELMISH hörte ich mir Dank meiner derzeitigen Mittalalter-Phobie nur aus der Ferne des Bierstandes an, muss aber zugeben, das die Band durchaus eine sehr sehr gute Stimmung verbreiten konnte. Wer die Musik mag, hatte sicher bei den vielen lustigen Einlagen des Sängers seinen Spaß.
Nachdem “Der Checker” im Vorjahr mit EISBRECHER” das Summerbreeze heimsuchte, malträtierte er unser aller Gehör dieses Jahr mit seiner eigentlich schon ad acta gelegten Kapelle MEGAHERZ. Wo der Unterschied zwischen beiden Bands liegt, weiß allein der Teufel – sicher ist nur, das sowohl der musikalische wie auch der textliche Anspruch ähnlich tief angesiedelt ist. Ewig gleiche Melodien, banale Texte… wie meine reizende Kollegin schon sagte: Rammstein für Bettelarme. Ich suchte also schnellstmöglich das Weite – sowas kann man sich nicht Schöntrinken. (ed)
15.20 Uhr hatten wir uns wieder erholt und erfreuten uns an der megageilen Party von KORPIKLAANI. Hatten sie auch anfangs mit Soundproblemen zu kämpfen machten sie es der Menge leicht gut drauf zu sein und gebührend zu feiern. Sehr von Nachteil waren nur die Horden von Crowd Surfern die sich en masse über die Menge schleppen ließen und somit den Fotograben lahm legten. So war es die erste Zeit kaum Einem vergönnt, diesen zu betreten um Fotos zu schießen. Eine lange Schlange bildete sich und forderte den Wartenden etwas Geduld ab. Weiter nicht so toll – der Sound blieb weiter mittelmäßig und der Himmel bewölkt. Zu allem Elend mussten sich auch noch zwei Typen mit Tannenzapfen behangen und totes Holz rumschleppend durch die Massen drängeln um anderen auf den Sack zu gehen und um wenigstens einmal in ihrem Leben im Mittelpunkt zu stehen. (cn)KORPIKLAANI … eine Band, die derart schnell den Aufstieg geschafft hat, sollte mir eigentlich eher suspekt sein. Aber das die Finnen nun nicht gerade eine Eintagsfliege am gut besetzten Folkmetal-Himmel sind, haben sie in der Zwischenzeit mehr als gut bewiesen. Irgendwie sind die Schergen um Jonne Järvelä mittlerweile echt mein persönlicher FINNTROLL-Ersatz geworden. Eine solche Verbundenheit zur Musik, die Freude auf der Bühne… das sieht man nicht alle Tage! DIE Stimmungskanone des diesjährigen Summerbreeze. (ed)
16.10 Uhr war ich auf PRO PAIN gespannt. Noch immer nieselte es. Doch mit den ersten 3 Liedern konnten sie mich noch ganz gut halten. Was sich hernach alsbald änderte weil ich fand das irgendwie zu wenig Abwechslung in den Songs vorkam und alles ziemlich gleich klang…gleich schnell, gleich hart…mmh nicht ganz so mein Fall…gibt aber Schlimmeres.
17.00 Uhr ging es ins Partytent- zu XIV DARK CENTURIES. Die Fans konnten es scheinbar kaum erwarten denn schon beim Soundcheck wurde gejohlt und geklatscht. Michel versicherte sich lachend, dass die Leute sich nicht nur vor dem Regen in Sicherheit gebracht hatten sondern auch wegen seiner Musik gekommen waren und sorgte damit für ein paar Schmunzler. Kurz bevor es losging ließ mich ein eigenartiges Geräusch herumfahren und ich bemerkte das sich hinter mir ein junges Mädel vor die Schuhe kotzte. War das ein Zeichen? Nein sicher, nicht denn die Stimmung war geil und die Mucke sehr gut. Es konnte besser nicht sein , selbst ein junges äußert verliebtes Pärchen verstand es auch bei dieser Art von Musik noch Romantik heraus zuhören und dazu zu tanzen…Niedlich! (cn)Mit XIV Dark Centuries trat der nächste Geheimtipp im Partytent auf. Die reichlich versammelte Meute vor der Bühne war entsprechend aufgeheizt und ging bei der melodiösen Mucke der Band mal so richtig gut ab. Hier hatten wir es mit einem Act zu tun, der sicher auch auf einer der beiden Hauptbühnen eine sehr gute Figur gemacht hätte… aber was nicht ist – wird hoffentlich in den nächsten Jahren noch ;) (ed)
ELUVEITIE um 17.55 Uhr kannte ich vom letzten Jahr und hatte mich eigentlich darauf gefreut. Crowd Surfen beliebt wie scheinbar bei jeder Band egal ob passend oder nicht war wieder zuhauf dabei. Krass dabei waren die ganzen Verletzten die heulend aus dem Fotograben oder an der Seite der Massen von Freunden raus gezerrt wurden. Der eine hielt sich die Nase, der andere das Auge, der nächste die Hand. Ein Mädel hielt sich weinend den Kopf und ich hatte den Eindruck das sie nicht freiwillig in die Sache hineingeraten war. Dafür kann die Band nix, aber die Leute die mit keiner Sekunde an andere denken oder die Nebst stehende in die tobenden Massen schubse. Sowas kotzt mich an! Sorry. Weiter zur Mucke an sich: Ich kann nicht richtig sagen woran es lag ob an der Kälte, an der Müdigkeit die mich überkam aber ich fand sie um einiges schlechter als das letzte Mal. Deshalb entschloss ich mich im VIP Zelt einen Kaffee zu organisieren und mir eine wärmende Jacke zu holen. (cn)19.00 Uhr im halb gefüllten Partytent lauschten wir SWORN. Mit schwarz umrandeten Augen verstand er es die Fans mitzureißen. Er fetzte mit seinem schnellen Gesang und dem rasanten Sound über die Bühne und brachte fast alles zum Moshen was sich im Zelt befand.(cn)
SWORN sind in der BM-Szene einer der wenigen Newcomer, die nicht nur wegen ihrer Herkunft (Norwegen) sondern vor allem wegen ihrer Musik hoch geschätzt sind. Den Vergleich zu anderen jungen Bands wie 1349 müssen sie noch nicht mal scheuen – ihr Auftritt auf dem SB war zumindest erste Sahne. (ed)Da mich an diesem Tag nicht mehr viel interessierte ging ich zurück zum Zelt. Nach einem warmen Abendbrot und ein paar Bierchen ging es nach dem Duschen um ca. 2.30 Uhr ins Bett. (cn)
Tja, ich musste mir an dem Tag zumindest noch SIX FEET UNDER antun. Klar, die Band wurde in den letzten Jahren bis zum „geht nicht mehr“ gehypt, was ich aus rein musikalischer Sicht nicht so ganz verstehen kann. Die besten Outputs sind meiner Meinung nach noch immer die „Graveyard Classics“, das beweist aber höchstens, das die Band recht gut covern kann… bei den eigenen Songs siehts für mich da eher düster aus. So verbrachte ich halt den Großteil der Show eher am Bierstand… weil ich mich am Ende doch in meiner Meinung bestätigt sah. KATAKLYSM lieferten danach einen durchaus sehens- und hörenswerten Auftritt ab, spätestens bei SUBWAY TO SALLY musste ich dann aber doch schnell das Festivalgelände verlassen. Diese Band hatte ich in meiner Summerbreeze-Zeit nun wirklich oft genug gesehen… und wie gesagt… Mittalalter-Rock hängt mir halt derzeit zum Hals heraus. Für Fans des Genres boten sie mit Sicherheit wieder eine tolle Show – anders kann man es von denen einfach nicht erwarten. (ed)
Samstag, 16.08.08
13.55 Uhr war für mich die erste Band ENDSTILLE. Mit Corpes Paint verziert preschte die deutsche Black Metal Band über die Stage. Iblis machte zeitweise den Eindruck eines lauernden, langsam dem Irrsinn zum Opfer fallendes Tieres mit der krassen Mimik die er an den Tag legte. Er verstand sich nebst Zunge rausstrecken auch sehr aufs Posen und fragte nach den ersten Songs seine Fans was sie gern hören würden. Als er Navigator als Vorschlag ansprach und ein halbherziges Rufen die Antwort war, kam nach einem gelangweilten „Oh“ von ihm doch noch ein donnerndes Yeah! von den Umstehenden. Das Lied brachte eine riesige Stimmung mit sich, da Iblis immer wieder „Navi“ brüllte und die Schwarz Gekleideten mit „Gator“ antworteten. Beeindruckend war wieder seine krasse Stimme die einen automatisch fasziniert. Der Himmel riss auf und die Sonne kam zum Vorschein, was eigentlich schade war, da ein nebelverhangener regnerischer Himmel eher gepasst hätte. (cn)ENDSTILLE sind Poser vor dem Herrn… ähh… Satan! Soweit der erste Eindruck. Das sich die Band musikalisch aus dem ganzen Einheitsbrei der Blackmetal-Veröffentlichungen positiv heraushebt, haben sie auf dem SB einmal mehr bewiesen. Für mich haben vor allem die Midtempo-Kracher einen so derartig geilen Mosh-Faktor … dem kann sich einfach niemand entziehen! (ed)
Dann ging es erst mal was essen und ein Bier zapfen um frisch gestärkt…
NEAERA auf der Pain begann 16.10 Uhr mit einer Lobeshymne auf befreundete Bands z.B. Aborted und ließ diese von den Fans feiern bevor es losging. Ich fand sie ganz gut aber wie gesagt im Tent wäre ich besser aufgehoben gewesen auch fehlten dem Sänger die langen Haare zu abmatten :) sodass er bei seinem gewünschten Circle Pit nicht hätte mitmachen können.
17.00 Uhr erklommen ENSIFERUM die Main Stage. Die finnische Viking Metal Band hatte mit der Technik Pech denn der Gesang war anfangs kaum zu hören. Und eine weitere Präsentation von Unreife kam zum Tragen denn einige Kinder hatten es sich zur Aufgabe gemacht das Konzi zu stören indem sie in Polonaise mit irgendeinem Pappidioten durch die Leute drängten und die Mucke mit „Folgt dem –was weiß ich..“ zu überbrüllen. Peinliche Kinderkacke!Dann gab’s wieder ne Pause bis zu H-BLOCKX. Leider machte ich mich zu spät auf und konnte nur auf dem Hinweg von Weitem hören dass der alte Hit „Move“ soeben zum Besten gegeben wurde. Boah so eine Scheiße, ich hätt kotzen können. Wär ich doch nur eher losgegangen. Obwohl nicht richtig zum Breeze passend machten sie eine hammergeile Stimmung. Die Massen vergnügten sich mit Heuwerfen und gingen voll ab. Ich fand die Jungs jedenfalls total geil außer das man bei Rising High kaum Gesang hörte, sei es nun Schuld der Technik oder durch das Megafon- keine Ahnung war aber schade.(cn)
H-BLOCKX kenn ich aus Zeiten meiner Jugend. Abgesehen von „Move“ haben die mich dabei nicht wirklich interessiert, das sei mal gesagt. Auf dem SB waren sie sicher auch total unpassend. Aber – und da wiederholt sich die Geschichte des Festivals wieder (siehe BLITZKID im Vorjahr) – manchmal sind die unpassenden Bands einfach die Geilsten! Das Publikum hatte natürlich nichts Besseres zu tun, als möglichst viel Stroh auf die Bühne zu werfen. Die Band quittierte das mit einem nahezu unerreichten Humor – besser hätte man mit der Situation des Außenseiters nicht umgehen können. Ich denke das wusste auch das Publikum später zu würdigen, als sich nach Ansage von Frontmann Henning Wehland nicht nur die erste Reihe auf den Boden setzte und auf Kommando aufsprang. Ganz großes Kino! Mein nächster Besuch sollte mich ins Partyzelt führen, wo die französischen Urgesteine von MISANTROHPE ihr kleines Stelldichein gaben. Klar hatte sich dazu auch eher die „alte Garde“ im Zelt eingefunden und sicherlich war der Auftritt nun nicht gerade ein bombastisches Feuerwerk… mir hats trotzdem gefallen und es war toll, die Band mal live zu sehen. (ed)20.00 Uhr gab’s MISANTROPHE im Partytent auf die Ohren. So viele Leute hatte die Band nicht angezogen denn im Zelt war wenig los. S.A.S. De L’Argilière sah auch irgendwie hinein geborgt aus. Naja , man muss den Old Schoolern auch ne Chance geben. Nach einer halbstündigen mittelmäßigen Beschallung und einer halben Stunde Pause gabs dann… (cn)
NOVEMBRE welche 21.00 Uhr zeigen wollten was sie können. Nun hatten sich auch noch ein paar mehr eingefunden und mit der melodischen Mucke hatten sie auch mich bald gewonnen und ich verweilte bis zum Ende obwohl im Tent die Wärme schon wieder sehr zunahm. (cn)
Tjaja… NOVEMBRE… die wären eigentlich auch ein feiner Tagesabschluss gewesen. Das war nochmal so richtig entspannende (gänzlich positiv gemeint) Musik, bei der man einfach ins Träumen gerät.Eine erneute Runde über den Markt folgte. Belustigt stellten wir fest das einer der Schmuckstände aus Bretnig-Hauswalde kam was bei uns 10 km um die Ecke liegt und vor allem ein total kleines Nest ist. Freudig wurden wir als heimatliche Nachbarn begrüßt als wir uns zu erkennen gaben. (ed)
22.45 Uhr standen wir vor der Main um uns CRADLE OF FILTH die ich noch nie live gesehen hatte anzusehen. Ich stellte als allererstes fest das Dani sich, wann und warum auch immer die Haare geschnitten hatte, eher zum Nachteil seines Aussehens. Eine Tussi hinter mir meinte das wäre eh egal sie würde trotzdem mit ihm ficken wollen da er ja in der Band sei. Jedem das Seine. Auch hier machte die Technik am Anfang wieder blöde denn Danis Gesang war erst ab der Mitte des Liedes richtig zu hören. Untermalt von ein paar Schluck Blondem und einer Kippe umsonst blieb meine Begeisterung doch eher mäßig. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch gewesen? (cn)
CRADLE OF FILTH… ein durchaus gerechtfertigter Mainact, wenn man den Erfolg der Band bei Metallern wie Gothics zu Grunde legt. Wenn es eine perfekte Symbiose zwischen den beiden Lagern gibt, ist sie mit den Engländern bestens betitelt. Für mich persönlich war der Auftritt eher langweilig, einfach weil die Show nun wirklich nichts Großartiges zu bieten hatte. Der Großteil der Festivalbesucher sah das freilich anders und moshte bestens zu den Liedern quer durch die Bandgeschichte ab. (ed)Den Abschluss gab DARK FORTRESS um 00.15 Uhr im Partytent. Diese fand ich besser als gedacht und die Klänge ließen mich schon ein bisschen wehmütig werden da ich wusste dass das Breeze nun wieder fast vorbei war. (cn)
Wehmütig ist ein guter Punkt: Auch mich machte der Auftritt von DARK FORTRESS ein bisschen melancholisch – was nicht an den Songs der Band lag sondern eher daran, das das Festival mit ihnen nun endgültig ausklingen sollte. So sahen das wohl auch viele der im Partyzelt versammelten Metaller, die Band wurde jedenfalls wirklich gut gefeiert.(ed)Gegen 3 Uhr ging es an diesem Abend zu Bett denn es war auch in dieser Nacht wieder arschkalt und wir hatten den nächsten Tag noch eine längere Fahrt vor uns. Kurz vor 14 Uhr hatten wir auch gegessen und alles verpackt und verließen nach einer kurzen Runde über den vermüllten Platz doch etwas traurig das Gelände. Traurig auch weil wir von den Postern die man bei der Abgabe der Müllsäcke bekommen sollte leer ausgingen. (cn)
Fazit:
Alles in Allem war das SB auch 2008 wieder ein gelungenes Festival. Die Sanitäter hatten sicherlich gut zu tun, waren aber jederzeit Herr der Lage und leisteten einen richtig guten Job. Auch dem Veranstalter darf man trotz kleiner Pannen eine sehr gute Organisation bescheinigen. Der Sound war sicherlich nicht immer optimal, aber für ein Festival dieser Größenordnung und den persönlichen Befindlichkeiten einiger Bands (eigener Soundtechniker, der sich mit der Technik halt leider zu oft nicht auskennt),sehr akzeptabel.
Der Anfahrtsstau nervte freilich gewaltig – schon, weil wir dadurch einige Bands verpasst haben. Die Idee mit den Kontrollschleusen war sicher nicht schlecht aber in der Art der Durchführung einfach zu starr und unflexibel gelöst. Mich zumindest tröstet es wenig, das 5 Stunden Stau auf dem Wacken dazugehören – da darf sich das Summerbreeze gerne etwas vom „großen Bruder“ abheben und ich denke der Veranstalter sollte nächstes Jahr in dem Punkt nachbessern.Nachgebessert hat man 2008 schon mal, was den Platzplan angeht. Während die Verkaufsstände im Vorjahr noch zum nervigen Nadelöhr direkt nach dem Einlass verkamen, konnte man dieses Jahr ganz entspannt seine Einkaufsrunden drehen – ich denke das wird den Händlern durchaus ebenfalls besser gefallen haben. Sämtliche Wasserspeicher wurden regelmäßiger als noch im Vorjahr aufgefüllt und die Reinigung der „Dixis“ schien uns besser funktioniert zu haben. Auch der VIP-Zeltbereich war üppiger bemessen als noch im Vorjahr… aber das nur am Rande.
Die Bandauswahl war wieder recht breit gefächert… sicherlich passte die Ein oder Andere Band nicht so wirklich ins Bild der zahlenmäßig überlegenen Schar der Metaller – aber dafür ist das SB halt seit Jahren bekannt. Stimmen, die das Partyzelt ob der Überschneidungen mit den Hauptbühnen kritisieren, kann ich nicht nachvollziehen. Klar, wir waren auch ab und an zwischen Partyzelt und Main-/Painstage hin und her gerissen. Aber wenn das halt der Preis dafür ist, das man dort weniger bekannte Bands im Zelt zu hören bekommt, nehme ich das gern hin. XIV Dark Centuries, Negura Bunget, Agrypnie usw. gehörten für mich auf jeden Fall zu den Highlights des Festivals und ich kann dem Veranstalter nur dafür danken, das sie auch solche Bands auf diese Art mit ins Programm integrieren konnten – und das bei einem unveränderten Preis der Eintrittskarten!
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