Rock im Betonwerk 2011

Nach unserem Debüt auf dem RiB 2010 und einem sehr gut klingenden Billing war es eigentlich klar, das wir auch 2011 das beschauliche Mittelbach wieder aufsuchen würden.Rock im Betonwerk 2011

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Freitag, 12.08.

WatainNach dem großartigen Auftritt vom Summer Breeze im Vorjahr waren WATAIN einer der Gründe, dann doch schon am Freitag nach der Arbeit das RiB aufzusuchen. Enttäuscht wurden wir nicht. Die Bühnenshow war genau das, was wir uns versprachen. Viel Feuer (musikalisch wie dekorationstechnisch), eine düster-rot gehaltene Beleuchtung und dazu der typisch schwedische Black Metal – mehr kann (und darf) man bei WATAIN nicht erwarten.

GernotshagenDanach wechselten wir zur zweiten Bühne wo als Nächstes GERNOTSHAGEN die Stage betraten. Die 1999 gegründete Band wollte uns mit Pagan Metal aus dem „Grünen Herzen“ Deutschlands beglücken. Reichlich Fans hatten sich vor der Stage eingefunden und rockten zu den heidnischen Texten. Die Truppe um Sänger Daniel „Askan“ Möller passte zwar rein äußerlich nicht ins gedachte Metalbandbild, das hatte aber natürlich keinerlei Einfluss auf den geil abgelieferten Auftritt. Ich fand es absolut genial, was nicht nur am Erscheinungsbild des Frontmannes lag. Der Abend klang hernach am Zelt mit Bier und einem von seiner Truppe getrennten und an unserem Pavillon daher auf ein Taxi wartenden “Silvio” aus.

Samstag, 13.08.

Lord of the LostRegulär sollten die GRINDFUCKERS den Samstag zu einer angenehmen Zeit (15:50 Uhr) eröffnen. Wir begaben uns allerdings schon ein wenig eher aufs Festivalgelände, um LORD OF THE LOST und die mit der Band zu ewarteten Gothic Fans in Augenschein zu nehmen. Der Platz vor der Bühne war recht überschaubar gefüllt, die Hamburger feierten trotzdem mit ihren Fans bestens ab. Wir mussten zumindest zugeben, das die Musik sehr rockig war und durchaus aufs RiB passte.

Dann war endlich Zeit für die EXCREMENTORY GRINDFUCKERS. Auf der Party Stage waren sie sicher vom Namen her gut aufgehoben (LotL spielten auf der “Metal Stage”.. nunja…). Party machen können sie – das hat sich mittlerweile sehr gut rumgesprochen. Die “grobe Leberwurst in der Metal-Feinkostabteilung”, wie sie sich selbst beschreiben, haben es von der ersten Minute an bestens verstanden, den durch das limitierte Platzangebot vor der kleinen Bühne beachtlichen Pulk in Wallung zu bringen. Selbst Eisi, dem sich bei allem, was irgendwie “Grind” oder “Core” im Namen hat für gewöhnlich die Zehennägel aufrollen, war begeistert – ein besseres Lob kanns von unserer Seite nicht geben. (ed)

Excrementory GrindfuckersAnmerken müssen wir allerdings noch eines. Auf der danebengelegenen Bühne wurde grad der Soundcheck für MUTABOR gemacht. Wir fanden es derart dreist den Auftritt von den  GRINDFUCKERS  mit immer wieder zu lautem „1-2-3, Test“ oder ähnlichem Gebrüll und Instrumentenproben zu stören. Auch wenn es die Band halbwegs gelassen nahm, waren wir doch nach einiger Zeit sehr genervt. Das hätte man bestimmt auch anders lösen können. (cn)

So hatten MUTABOR eigentlich von vornherein irgendwie bei uns verschissen. Wir blieben die ersten 3 Lieder, fanden dann heraus, das uns die Band “früher” weitaus besser gefallen hat, das die Reggae-Einflüsse nicht unser Ding sind und gingen am Zelt ein Biechen trinken.

EminenzEMINENZ – mag es an der seichten weiblichen Seite liegen – waren mir gelinde gesagt einfach zu hart. Nichts für mein feminines Gemüt.(cn) Dem männlichen Teil des Teams hingegen war EMINENZ ein gern gesehener Gast auf dem RiB. Wir hatten die Jungs auf einem regionalen Festival Ende der 90er in Bischofswerda das letzte mal live gesehen, nach ihrem 2000er Album hatte man lange Zeit den Eindruck, die Band sei tot. Seit 2007 weiß man, dass EMINENZ noch da sind. Auf dem Rock im Betonwerk spielten sie sogar 2 Lieder von ihrem in Kürze erscheinenden Album “Nemesis Noctura”. Und was soll man sagen? Das geht echt ins Ohr, die “alten Herren” können es noch.

Das wir END OF GREEN schwänzen, ist obligatorisch. Die nächste Band, die wir sehen mussten, war ARKONA (oder Аркона, wie sie sich kyrillisch korrekt schreiben). Maria Archipowa wusste natürlich, die reichlichen Fans vor der Party Stage durch ihre stimmliche Vielseitigkeit zu überzeugen. Diese Band sieht man in Deutschland nicht so oft, von daher war Аркона wirklich eine Bereicherung für das Rock im Betonwerk.

Crematory19.45 Uhr mussten alle nach einem Dosenabendbrot, auf Wunsch einer einzelnen Person zurück zum Festivalgelände, denn nun stand CREMATORY auf dem Programm. Mit schon etwas älteren Sachen wie „Greed“, „Revolution“ und „The Fallen“ hatten mich die Gothic Metaller  auch schon live auf dem Breeze begeistert. Etwas anders sah das dieses Jahr beim RiB aus. In freudiger Erwartung am rechten Rand der Bühne geparkt schauten wir den letzten Vorbereitungen zu. Als die ersten Titel erklangen wurde mir schnell klar, dass entweder nun auch die letzten Reste meiner Gothic Vergangenheit sterben wollen oder die Titel einfach nicht meinen Geschmack trafen. Ich habe die Diskografie in letzter Zeit kaum verfolgt und denke deshalb das es viele neuere Songs waren die Gerhard „Felix“ Stass im „Rockeroutfit“ zum Besten gab und mir diese einfach nicht liegen.

END OF GREEN gönnten sich zu CREMATORY noch ein Bad in der vor allem weiblichen Menge vorm VIP Eingang. Witzig anzusehen denn sie chillten, lachten und gaben Autogramme. Auch Freunde warteten geduldig auf ihre weinenden, der Ohnmacht nahe  stehenden Girlfriends wofür natürlich der Kajal tragende HIM–Verschnitt Michael Huber die Ursache war. Doch  kamen die Deutschen insgesamt recht sympathisch rüber, obwohl sie von unserem Musikgeschmack absolut abdriften. Seis Drum…nach ca. 15 min überlegte ich es mir anders, erlöste den Rest des „Eternal Decay“ Teams um lieber ein gemütliches Blondes am Zelt zu schlürfen.

AMORPHIS hörten wir uns vom Zeltplatz an. Sobald ein Lied von der von uns vergötterten Scheibe “Elegy” gespielt wurde, nahmen wir das wohlwollend auf. Den Weg vor die Bühne lohnten die 2-3 Songs irgendwie nicht.

VargDas leider nun schon nahende Ende des RiB sollten VARG einläuten. Mit gedämpftem rotem Licht und in Nebel gehüllt, prügelten die schwarz-rot „gecorpespainteten“ Wölfe deutsche Texte in die Ohren der umstehenden Langhaarigen. Die schnellen Songs, meist nicht jugendfreien Inhalts ;) über Blut und Schlachten machten uns trotz des immer noch herrschenden Kreuzfeuers um Friki viel Freude. Die Stimmung war nach „Wolfszeit“  optimal bis gigantisch bis in einer Liederpause Hitlerrufe laut wurden. Diese wurden sofort mit einem klaren und deutlichen Statement des Frontmannes boykottiert. Mehrfach zeigte er auf die  Verursacher und gab erst Ruhe als die Drei in Begleitung der Security unter „Nazis raus“ Rufen des Publikums zum Ausgang begleitet wurden. Hernach distanzierte er sich und seine Band noch einmal von der rechten Szene und feuerte die nächsten Songs durch die Vollmondnacht. Ja, der Mond wusste scheinbar auch was sich grad im kleinen Mittelbach abspielte, um passend zu den Wölfen in voller Pracht am Himmel zu stehen um die Massen vielleicht doch noch zu einem Heulen zu animieren.  Kurz vorm Ende der Show durften neben H!M von den GRINDFUCKERS noch einige schwarz-rot bemalte Gesichter mit auf die Bühne. Die hatten ordentlich Spass, tanzten, bangten und gröhlten lauthals mit. Alles in Allem ein würdiger Abschluss des Festivals der uns noch eine Weile in Erinnerung bleiben wird.

Für euch waren dabei:

cn – ComtesseNoir
ed – Eddi
er – Eisi
fu – Fuchur

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